Insgesamt rund 875‘000 Schülerinnen und Schüler an den dänischen Gesamtschulen und weiteren Schulen haben ab Dienstag verlängerte Osterferien, weil ihre Lehrer ausgesperrt sind. Die Gemeinden als Arbeitgeber wollen längere Unterrichtszeiten für die 69‘000 Lehrkräfte erzwingen.
Die Aussperrung begann formell am 1. April. Da dieser auf den Ostermontag fiel, blieben die Schulen in Dänemark sowieso geschlossen. Vom unbefristeten Arbeitskampf betroffen sind alle Schüler der ersten bis neunten Klasse. Ihr Unterricht fällt aus.
Längere Unterrichtszeiten verlangt
Die kommunalen Arbeitgeber verlangen von der Gewerkschaftsseite grünes Licht für längere und flexiblere Unterrichtszeiten. Die Lehrergewerkschaft lehnt eine Erhöhung der Pflichtstundenzahl jedoch ab. Sie spricht sich auch gegen mehr Entscheidungsfreiheit für die Schulleitungen bei der Festlegung der Arbeitszeiten ab.
Die sozialdemokratische Ministerpräsidentin Dänemarks Helle Thorning-Schmidt sagte, sie betrachte die Aussperrung als «normalen Tarifkonflikt». Vorerst werde sich die Regierung nicht einmischen.
Die meisten Lehrer in Dänemark sind keine Beamten. Sie haben daher die Möglichkeit, für Forderungen zu streiken. Sie können auch wie vorliegenden Fall von ihrem Arbeitgeber ausgesperrt werden.
Es gilt als wahrscheinlich, dass Regierung und Parlament die Massnahme per Zwangseingriff beenden wird.