Deutschlands Präsident Joachim Gauck hat die deutschen Sozialdemokraten zu ihrem 150-jährigen Bestehen als treibende Kraft bei der Durchsetzung von Demokratie, Gerechtigkeit und Solidarität gewürdigt.
«Es war die SPD, die auf Reform statt auf Revolution setzte», sagte Gauck am Donnerstag beim Festakt in Leipzig. «Und es war die SPD, die den mühsamen und schliesslich mehrheitsfähigen Weg beschritt, das Leben der Menschen konkret Stück für Stück zu verbessern, anstatt utopische Fernziele zu proklamieren.»
Die Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) durch Ferdinand Lassalle am 23. Mai 1863 in Leipzig gilt als offizielle Geburtsstunde der deutschen Sozialdemokratie. Aus einer Partei, die in Zeiten der industriellen Revolution für den Acht-Stunden-Tag und gegen Kinderarbeit kämpfte, wurde schrittweise eine linke Volkspartei, die auch stets den Wert von Bildung betonte.
Zu dem Festakt in das Gewandhaus waren 1600 Gäste aus 80 Ländern gekommen, neben der deutschen Kanzlerin Angela Merkel von den Christdemokraten und Frankreichs Präsidenten François Hollande neun weitere Staats- und Regierungschefs und SPD-Vorsitzende. Anwesend waren auch die Altkanzler Helmut Schmidt und Gerhard Schröder.