Das iranische Militär feuerte die ballistische Raketen während eines Manövers ab. Es habe sich um Langstreckengeschosse gehandelt, berichten amtliche iranische Medien. Diese beriefen sich auf den stellvertretenden Kommandanten der Revolutionsgarden. Die Raketen hätten Ziele in rund 1400 Kilometern Entfernung getroffen und zerstört.
«Abschreckungspotenzial» demonstriert
Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Revolutionsgarden, Irans Elitearmee, nach offiziellen Angaben Kurz-, Mittel- und Langstreckenraketen getestet, um das «Abschreckungspotenzial» des Landes vorzuführen. Die Tests dienten lediglich der eigenen Sicherheit; sie bildeten keine Gefahr für andere Länder. Anders als von den USA behauptet, könnten die Raketen keine Atomsprengköpfe tragen, erklärte das Verteidigungsministerium.
Mit israelfreindliche Aufschrift versehen
Laut der Nachrichtenagentur Fars trugen zwei der Raketen eine israelfeindliche Aufschrift. Sie hätten auf Hebräisch den Schriftzug «Israel muss ausradiert werden» getragen.
Es ist das erste Mal seit Beginn der Präsidentschaft von Hassan Rohani 2013, dass dieser Satz im Iran wieder benutzt wurde. Rohanis Vorgänger Mahmud Ahmadinedschad hatte damit 2005 für internationale Empörung gesorgt.
Gemäss UNO-Resolution verboten
Mitte Januar waren nach dem Inkrafttreten des internationalen Atomabkommens die meisten Handels- und Finanzsanktionen gegen den Iran aufgehoben worden. Das Abkommen zielt darauf ab, den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern.
Sofort nach der Aufhebung der Strafmassnahmen im Januar verhängten die USA allerdings neue Sanktionen wegen des iranischen Raketenprogramms. Teheran bezeichnete diese als «unberechtigt», weil das Programm keine atomaren Ziele verfolge. Allerdings verbietet eine UNO-Resolution Teheran den Einsatz ballistischer Raketen.