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Bild 1 von 6Legende: Am 4. Oktober 1982 wird Helmut Kohl als sechster Bundeskanzler Deutschlands vereidigt. Keystone
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Bild 2 von 6Legende: Glasnost und Perestroika: Michael Gorbatschow (linke Seite) und Helmut Kohl unterhalten sich im Juli 1990 in Archiz, Russland. Die Politiker sind die treibenden Kräfte hinter der Aufarbeitung der Nachkriegsperiode der deutsch-sowjetischen Beziehungen. Die Annäherung war eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands. Keystone
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Bild 3 von 6Legende: 22. Dezember 1989, Berlin, Brandenburger Tor: Der Moment des Triumphs. Bundeskanzler Helmut Kohl und DDR-Ministerpräsident Hans Modrow (rechte Seite) an der offiziellen Feier zur Öffnung der Berliner Mauer. Keystone
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Bild 4 von 6Legende: Innenpolitisch entstanden durch die Wiedervereinigung grosse Probleme. Rekordhohe Arbeitslosigkeit und eine Wirtschaftskrise in Ostdeutschland. Kohl wurde 1998 als Kanzler abgewählt. Nach seiner Amtszeit wurde bekannt, dass er zugunsten der CDU gegen das Parteigesetzspendengesetz verstossen hatte. Keystone
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Bild 5 von 6Legende: Im Jahr 2000 musste Helmut Kohl den CDU-Ehrenvorsitz abgeben. Der Druck wegen der Spendenaffäre war zu gross. Die Affäre stürzte die Partei in die grösste Krise seit ihrer Gründung. Das war die Stunde von Kohls «Ziehtochter» Angela Merkel. Sie wurde noch im selben Jahr an die Spitze der CDU gewählt. Keystone
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Bild 6 von 6Legende: Im Mai 2008 heiratet Helmut Kohl seine damalige Partnerin Maike Richter. Seine erste Ehefrau Hannelore war im Juli 2001 gestorben. Seit 2010 kümmert sich seine Frau um das Archiv des Altkanzlers. Keystone
Eigentlich wollte Helmut Kohl das alles offenlegen. Kurz nach dem Ende seiner Kanzlerschaft liess er seine Unterlagen, sein Handarchiv, abtransportieren. Er schickte das ganze Material der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung. Die bewahrte das auf und sollte es Historikern zugänglich machen.
«Kanzler der Wende»
Für Historiker ist das Material interessant. Schliesslich geht es nicht nur um den Mann Helmut Kohl, sondern um Aufschluss über eine historisch hochinteressante Zeit um die Wende. Als im Ostblock Risse entstanden, als in einem enorm komplexen, heiklen und auch gefährlichen Prozess eine neue Weltordnung entstand. Kohl spielte dabei eine zentrale Rolle.
Der «Kanzler der Wende» wollte sicherstellen, dass seine historische Rolle in Erinnerung bleibt. Das galt umso mehr, nachdem Kohl von seiner eigenen Partei kaltgestellt worden war. Nachdem sein eigener politischer Zögling – Angela Merkel – ihn aus seinem Amt als Parteivorsitzender hinausgewuchtet hatte.
Kohl war wegen seiner Rolle in einem Spendenskandal zur Belastung für die Partei geworden.
Maike Kohl, die treibende Kraft
2010 änderte das alles. Kohl verlangte erfolgreich das ganze Material wieder zurück. Er brauche die Unterlagen, um den letzten Teil seiner Memoiren schreiben zu können. Nur ist er dazu kaum mehr in der Lage. Bei einem Sturz hatte er sich schwer verletzt. Seither ist der Altkanzler stark behindert. Kaum mehr fähig, für sich selber zu sorgen. Das tut jetzt seine zweite Frau, Maike Kohl-Richter. Und die tut das gründlich.
Sie sorgt sich um seine Angelegenheiten. Sie regelt den Zugang zu ihm. Selbst seine Söhne klagen, Maike Kohl verwehre ihnen den Kontakt mit ihrem Vater. Sie regelt die Dinge auch gründlicher als das seinen besten Freunden lieb ist. Die wünschen sich, dass das ganze Archiv jetzt wieder zurückgehe an die Adenauer-Stiftung. Frau und Herr Kohl sagen nein. Zwingen kann man sie nicht – im Gegenteil.
Eine eigene Stiftung?
Sie erzwangen selber noch mehr: Heribert Schwan, ein früherer Radiojournalist, der mit Kohl 105 Gespräche geführt hat, wurde gerichtlich gezwungen auch dieses Material an die Kohls herauszugeben. Auch diese Bänder liegen jetzt im Keller von Kohls Haus in Oggersheim.
Die Frage was sie mit dem ganzen Material vorhabe, beantwortet Maike Kohl-Richter nicht. Sie denke über eine eigene Stiftung nach, hört man. In dieser Stiftung wolle sie die Kontrolle behalten, wer Zugang wozu bekomme.
Kein Einzelfall
Eine Nation schüttelt den Kopf. Sie macht sich Gedanken darüber, was eigentlich Ehefrauen von historisch wichtigen Personen für Rechte haben dürfen. Und vor allem: Wo die Grenzen liegen. Die Frage ist nicht neu.
Schon die letzte Frau von Willy Brandt hatte eine ähnliche Rolle gespielt. Auch sie hat Brandts Verhältnis zu seinen Freunden und seiner Partei kurz vor und nach seinem Tod belastet, wie viele meinen. Auch Bettina, der früheren Frau des gescheiterten Bundespräsidenten Wulff, wirft man heute vor, eine ungebührlich anmassende Rolle gespielt zu haben.
Nur lässt sich halt die Partnerinnen-Wahl von alternden Politikern ziemlich schlecht gesetzlich regeln.