Explosion bei Euskirchen
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Bild 1 von 6. Die Explosion in Euskirchen bei Bonn war weit herum sicht- und hörbar. Bildquelle: zfg.
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Bild 2 von 6. Die Detonation ereignete sich auf einem Gewerbegelände. Ein Baggerfahrer war gerade mit dem Umschichten von Bauschutt beschäftigt, als es zum Unglück kam. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. Der Baggerfahrer wurde getötet. Das Fahrzeug ist schwer beschädigt. Autos, Fenster und Dächer in der Umgebung wurden demoliert. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 6. 13 weitere Personen sind verletzt worden, zwei davon schwer. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 6. Auch zahlreiche Fensterscheiben in der Umgebung gingen zu Bruch, Garagentore und Rollläden wurden eingedrückt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Die Druckwelle beschädigte auch Häuser in der Umgebung und fegte Ziegelsteine von Dächern. Bildquelle: Keystone.
Euskirchen bei Bonn um 13.25 Uhr: Ein Baggerfahrer ist mit dem Umschichten von Bauschutt auf einem Gewerbegelände beschäftigt. Dann kommt es zur Explosion. Der Baggerfahrer stirbt noch auf der Unfallstelle. Dreizehn Menschen werden verletzt, zwei davon schwer. Polizei und Feuerwehr sind mit einem Grossaufgebot vor Ort.
«Der Baggerfahrer ist beim Graben auf eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gestossen», sagt später der Polizeisprecher von Euskirchen, Norbert Hardt. «Das war eine gewaltige Druckwelle.»
Der Bagger wurde erheblich demoliert; auch im weiten Umkreis wurden Autos demoliert und Gebäude beschädigt, Scheiben gingen zu Bruch. Noch 400 Meter weit soll es Schäden gegeben haben.
Bomben häufiger als Luftminen
Die Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes gehen ebenfalls davon aus, dass es sich um eine Bombe oder Mine aus dem Zweiten Weltkrieg handelt. Luftminen werden als Blindgänger wesentlich seltener entdeckt als die häufigeren Fünf- oder Zehn-Zentner-Bomben, von denen allein in Nordrhein-Westfalen in jedem Jahr Hunderte gefunden und entschärft werden.
Zuletzt wurde eine nicht gezündete, 1,8 Tonnen schwere Luftmine im November in Dortmund entschärft. Luftminen sollten im Zweiten Weltkrieg in grösserer Höhe explodieren – vor allem um Dächer vor dem Abwurf von Brandbomben zu zerstören.
Bauschutt wird durchsucht
Ob die Munition mit dem angefahrenen Bauschutt auf das Gelände gelangt war oder dort im Boden lag, konnte zunächst nicht geklärt werden. Der Bauschutt in Euskirchen soll sicherheitshalber nach weiterem Sprengstoff durchsucht werden.
Dass nicht explodierte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden werden, gehört in der Region um Rhein und Ruhr zum Alltag. In der Regel werden die Blindgänger aber bei systematischen Suchen rechtzeitig entdeckt – vor allem durch die Auswertung von Luftbildern.
Jedes Jahr hunderte Sprengkörper
Allein in Nordrhein-Westfalen werden viele Hunderte Sprengkörper jährlich entschärft. Dies läuft fast immer glimpflich ab. Selten explodieren Blindgänger, ohne entdeckt worden zu sein – wie vermutlich jetzt in Euskirchen.
Vor gut sechs Jahren wurde bei Aschaffenburg (Bayern) ein Bauarbeiter getötet, als eine Fräsmaschine bei Arbeiten auf einer Autobahn eine Fünf-Zentner-Bombe explodieren liess.