Alle kamen sie in die Kirche: Kanzlerin Merkel vor ihrem Abflug an die Friedensverhandlungen in Minsk, Mitglieder der Regierung, sowie die Familie des verstorbenen Staatsmannes. Rund 1400 Gäste erwiesen heute Richard von Weizsäcker die letzte Ehre.
Bundespräsident Gauck würdigt Vorgänger
Der Staatsakt begann mit einem Gottesdienst im Berliner Dom. Im Zentrum der Ansprachen standen die politischen Erfolge Richard von Weizsäckers.
Bundespräsident Joachim Gauck sagte, es sei nicht im Grundgesetz vorgeschrieben, dass ein Bundespräsident eine moralische Instanz zu sein habe. Es sei auch nicht vorgeschrieben, dass er intelligent sein, der sittlichen Vernunft folgen und auch noch durch gute Reden überzeugen können solle. Aber Richard von Weizsäcker habe all dies beherrscht und gelebt.
Weizsäcker war am 31. Januar im Alter von 94 Jahren gestorben. Von 1984 bis 1994 war er Staatsoberhaupt Deutschlands. In seine Amtszeit fielen die friedliche Revolution in der DDR und die deutsche Wiedervereinigung.
Als berühmtester Satz Richard von Weizsäckers gilt seine Aussage zum Ende des Zweiten Weltkriegs als er vom «Tag der Befreiung» sprach.