Der Direktor der Transplantationschirurgie sowie zwei Oberärzte sind deswegen von ihren Aufgaben entbunden worden. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.
Zwischen 2010 und 2012 wurden 38 Kranke als Dialysepatienten aufgelistet – die Diagnose wurde damit gefälscht. Eine Lebertransplantation wurde somit als dringlicher eingestuft. Auf der Warteliste der internationalen Organvermittlung Eurotransplant rutschten die Patienten so nach vorne und bekamen schneller eine neue Leber zugeteilt.
So erklärte der medizinische Vorstand der Klinik Leipzig, Wolfgang Fleig, die Handlungsweise der Ärzte. «Wir sind überrascht und bestürzt.»
Sonderermittlungsgruppe angesetzt
Auch die Bundesärztekammer setzt für die Leipziger Fälle eine Sonderermittlungsgruppe ein. Sie soll ab Anfang Januar tätig werden und bis Ende März einen Bericht vorlegen.
In den vergangenen Monaten waren bereits ähnliche Manipulationsskandale in München, Regensburg und Göttingen ans Licht gekommen. Seither laufen externe Überprüfungen in allen 47 deutschen Transplantationszentren.