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International Dialog für Frieden in Ostasien

Im Stadtstaat Singapur beginnt heute ein dreitägiger Asien-Sicherheitsgipfel. Die Erwartungen sind hoch. Denn die Lage im asiatisch-pazifischen Raum ist sehr fragil.

Es ist eine hochrangige Gesellschaft, die sich von heute bis am Sonntag im noblen Shangri-La-Hotel in Singapur trifft. Verteidigungsminister, Aussenminister, Präsidenten und Generäle aus 31 Ländern sprechen drei Tage lang über die Sicherheit im asiatisch-pazifischen Raum. Bemerkenswert: Der Sicherheitsgipfel wird nicht von einer offiziellen Institution oder einem Staat durchgeführt. Stattdessen tut das seit Jahren die private Londoner Strategiedenkfabrik IISS. Laut SRF-Korrespondent Fredy Gsteiger ist das ein Zeichen dafür, wie unterentwickelt in Asien der Dialog über Militärfragen ist. Wie gross der Mangel an Sicherheitsstrukturen und -organisationen ist.

Viele Konfliktherde

Das Vakuum ist zurzeit besonders problematisch. Denn die regionalen Spannungen sind gewaltig. Der neue US-Verteidigungsminister Chuck Hagel ist erstmals offiziell in Asien. Er erklärte vor seiner Ankunft in Singapur, die USA müssten für alle Fälle gewappnet sein. Momentan sei in Ostasien vieles heikel.

Die beiden wichtigste Brennpunkte: Nord-Korea droht immer wieder mit Atomraketen. Die Grossmacht China und Japan sowie Südkorea streiten sich um Inselgruppen.

Bei vielen dieser Konflikte geht es im Hintergrund auch um eine Auseinandersetzung zwischen China und den USA. Davon ist Nadine Godehardt von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin überzeugt. Mit dem Aufstieg Chinas hätten sich die Konstellationen in asiatisch-pazifischen Raum verändert, sagt sie im Gespräch mit SRF. Das militärische Erstarken Chinas sei unter anderem der Grund, warum sich die USA wieder mehr in der Region engagieren und sich auch stärker um ihre Verbündeten wie etwa Südkorea oder Japan kümmern. Das wiederum werde in Peking mit Skepsis beobachtet.

An Gesprächsstoff fehlt es den Teilnehmern also nicht. Für SRF-Korrespondent Gsteiger ist der Gipfel die beste und vorläufig wohl die einzige Chance, die regionalen Spannungen zu vermindern und gegenseitiges Misstrauen abzubauen.

Ähnlich sieht es Nadine Godehardt: Die Konferenz sei zum jetzigen Zeitpunkt sehr wichtig, um Positionen auszutauschen. «Sie bietet die Möglichkeit, auf relativ neutralem Boden über Probleme zu sprechen und herauszufinden, was jeder tatsächlich will.»

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