Neue Fraktionschefin der deutschen Grünen im Bundestag ist deren Spitzenkandidatin bei der Bundestagswahl, Katrin Göring-Eckardt. Die 47-Jährige setzte sich in Berlin gegen die Wirtschaftsexpertin Kerstin Andreae durch.
Göring-Eckardt erhielt 41 Stimmen. Auf Andreae entfielen 20 Stimmen. Zwei Abgeordnete enthielten sich. Die Politikerin steht für den realpolitischen Flügel. Göring-Eckardt war bereits von 2002 bis 2005 in der damaligen rot-grünen Koalition Fraktionschefin.
«Grosse Aufgaben»
Nach der Wahl sagte Göring-Eckardt, sie freue sich über das überzeugende Ergebnis. «Wir haben eine grosse Verantwortung.» Die Grünen bildeten zwar die kleinste Fraktion, hätten aber grosse Aufgaben.
Zum neuen Co-Fraktionsvorsitzenden wählten die Abgeordneten den Münchener Anton Hofreiter. Auf den 43-jährigen Verkehrspolitiker, der ohne Gegenkandidat für den linken Flügel antrat, entfielen 49 Stimmen.
Der Parteilinke ist promovierter Biologe. Er gibt an, dass neben dem Umweltschutz die soziale Gerechtigkeit Triebfeder seines politischen Engagements ist.
Neuanfang nach den Wahlen
Die Bundestagswahl war für die Grünen enttäuschend ausgegangen. Sie verloren 2,3 Punkte auf 8,4 Prozent. Im neuen Bundestag, der sich am 22. Oktober konstituiert, stellen sie mit 63 Abgeordneten die kleinste von vier Fraktionen.
Nach der Wahlschlappe hatte die Partei eine Neuordnung angekündigt. Die bisherigen Fraktionsvorsitzenden Jürgen Trittin und Renate Künast hatten nicht erneut kandidiert.