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International «Die USA müssen sparen, bis es weh tut»

Republikaner und Demokraten konnten sich im Haushaltsstreit nicht einigen. Die öffentliche Verwaltung ist lahmgelegt. Schon bald droht der nächste Schlag: das Erreichen der Schuldenobergrenze. SRF-Wirtschaftsredaktor Christian Kolbe schildert die Folgen für die Weltwirtschaft.

Der gesamte Staatsapparat in den USA steht still. Erstmals seit 17 Jahren konnten sich Republikaner und Demokraten im Kongress im Haushaltsstreit nicht einigen. Doch das wirkliche Problem kommt erst. Am 17. Oktober ist die Schuldenobergrenze in Höhe von 16,7 Billionen Dollar erreicht.

Können sich US-Präsident Barack Obama und seine Kontrahenten bis dann nicht auf eine weitere Erhöhung des Schuldenbergs einigen, bringt das schwerwiegende Folgen mit sich. SRF-Wirtschaftsredaktor Christian Kolbe sagt: «Die USA können sich nicht mehr weiter verschulden, sie können nicht mehr alle laufenden Ausgaben decken.» Es gebe zwar Einnahmen, aber die reichen nicht. «Sie müssen sparen, bis es weh tut.»

Die US-Notenbank werde ihr Programm des billigen Geldes und der tiefen Zinsen beibehalten, meint Kolbe. Notenbank-Chef Ben Bernanke werde also weiterhin die Wirtschaft mit Geld versorgen.

Dominoeffekt ausserhalb der USA

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Was bedeutet das für die Weltwirtschaft? «Das ist in der ohnehin schon sehr fragilen Lage ein sehr schlechtes Zeichen, wenn die grösste Volkswirtschaft der Welt schwächelt», so Kolbe. Das hätte eine konjunkturelle Abkühlung zur Folge, der US-Dollar käme unter Druck. «Eine schwierige Situation für jene Schwellenländer, deren Leitwährung der Dollar ist.» Auch für die Schweizer Exportindustrie wäre dies eine schlechte Entwicklung, denn die Nachfrage aus den USA würde zurückgehen.

IWF-Direktorin Christine Lagarde sprach gar von einem Dominoeffekt ausserhalb der USA, wenn das Land beim Wachstum nachlasse. Am meisten litten die Nachbarstaaten Kanada und Mexiko, dann Europa und Japan.

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