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Ein Tuch liegt über einem reglosen Körper
Legende: Schussverletzungen deuten auf die unbeschreibliche Brutalität hin. Reuters

International Dutzende Todesopfer bei neuer Gewaltwelle in Burundi

In der burundischen Hauptstadt Bujumbura sind nach neuen Protesten gegen Präsident Pierre Nkurunziza 46 Leichen entdeckt worden. Die meisten der Toten wiesen Schusswunden auf. Menschenrechtler nehmen an, dass sie hingerichtet wurden.

Viele der Opfer seien zuvor in Gefängnissen festgehalten worden, weil sie als Regierungskritiker an Demonstrationen teilgenommen hätten, sagte Anschaire Nikoyagize, der Präsident der Menschenrechtsorganisation «Burundian League for Human Rights» am Samstag der Nachrichtenagentur dpa.

Zuvor hatte bereits ein Sprecher der Lokalverwaltung erklärt, in den Stadtteilen Nykabiga und Musaga seien Dutzende Leichen gefunden worden.

Regierungssoldaten verhaftet

Ein Militärsprecher, der anonym bleiben wollte, berichtete zudem, es seien sieben Regierungssoldaten inhaftiert worden. Sie sollen mit bewaffneten Gruppen zusammengearbeitet haben, die am Freitag verschiedene Militärstellungen in der Hauptstadt Bujumbura angegriffen hatten.

Keine Ruhe

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In Burundi war erst vor einem Jahrzehnt ein verheerender Bürgerkrieg zwischen der Hutu-Mehrheit und der Tutsi-Minderheit mit 300'000 Toten zu Ende gegangen.

Bei den Attacken waren mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Den ganzen Tag über waren Schüsse und Explosionen zu hören, die Menschen verschanzten sich in ihren Häusern. Den Angaben zufolge wollten die Angreifer Ausrüstung der Armee stehlen, um damit Gefangene zu befreien.

Blutige Gewalt

Im ostafrikanischen Burundi kommt es seit April immer wieder zu blutiger Gewalt. Damals hatte Nkurunziza angekündigt, entgegen der Verfassung für eine dritte Amtszeit zu kandidieren. Im Juli war er bei einer von der Opposition boykottierten Wahl in seinem Amt bestätigt worden. Wütende Bürger wollen den Staatschef stürzen.

Bei Zusammenstössen mit der Polizei sind Menschenrechtlern zufolge insgesamt bisher mindestens 240 Menschen getötet worden. 220'000 weitere sollen aus dem kleinen Land mit nur zehn Millionen Einwohnern geflohen sein.

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