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International Ebola – und kein Ende der Epidemie in Sicht

In Westafrika wütet seit über drei Monaten die bislang schlimmste Ebola-Epidemie. Mehrere Hundert Menschen starben am gefährlichen Virus. Und das Leiden wird wohl noch mehrere Monate andauern, schätzt die WHO. Eine wirksame Medizin gegen Ebola gibt es bislang nicht.

Ebola wurde vor rund 40 Jahren entdeckt. Dennoch sei man von einer Impfung gegen das Virus immer noch weit weg, sagt Marcel Tanner, Direktor des Schweizerischen Tropeninstituts TPH in Basel. Bei den Therapien gebe es allerdings Fortschritte.

«Diese wurden im Labor erzielt», erklärt der Forscher. «Sie sind aber noch nicht reif, um angewendet zu werden im Falle dieser Epidemie.» Den Ruf nach einem rascheren Einsatz möglicher Heilmittel oder Impfstoffe gegen Ebola kann er nachvollziehen.

Auch Tanner findet, Tests und Zulassungsverfahren müssten radikal abgekürzt werden: «Es ist klar, dass man sich überlegen muss, wie man neue Therapien oder Impfstoffe erfinden kann. Aber auch, wie man die Prüfverfahren viel zügiger durchführen kann.»

Vernachlässigte Krankheit der Dritten Welt

Dabei dürfe nicht nur die absolute Sicherheit des Medikaments abgeklärt werden, sondern auch die Risiko-Nutzen-Abwägung müsse eine Rolle spielen. So könnten etwa Test an Menschen früher durchgeführt werden, wenn der Nutzen überwiege.

Der Tropeninstitutsdirektor ist überzeugt, dass die Forschung viel stärker vorangetrieben worden wäre, wenn es sich bei Ebola um eine Krankheit der Ersten Welt handeln würde.

Es gehe um die Frage, für wen diese Medikamente seien. «Es sind vernachlässigte Krankheiten, vernachlässigte Menschen und vernachlässigte Systeme», kritisiert Tanner. Er nennt das das «tödliche Dreieck»: «Da wird weniger investiert – leider immer noch zu wenig in der heutigen Zeit.» Ebola sei dabei nur ein Beispiel von vielen, bei denen sein Institut noch grosse Herausforderungen sieht.

Pessimistische Weltgesundheitsorganisation

Die aktuelle, schwere Ebola-Epidemie in Westafrika wird nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO wahrscheinlich noch «mehrere Monate» andauern. Es sei nicht eindeutig abzusehen, wie stark sie sich noch ausbreiten werde, sagte WHO-Vertreter Keiji Fukuda zum Ende einer zweitägigen Ebola-Konferenz im ghanaischen Accra.

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Auch Marie-Christine Ferir von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen sagte, sie rechne damit, dass es noch mehrere Wochen bis Monate dauern könnte, bis die Epidemie wieder abflaue.

Seit Jahresbeginn starben nach Angaben der WHO in Guinea, Liberia und Sierra Leone bereits 500 Menschen an hämorrhagischem Fieber. Bei vielen der Opfer wurde Ebola nachgewiesen. Der hoch ansteckende Erreger führt in vielen Fällen zum Tod.

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