Bill de Blasio wird neuer Bürgermeister von New York. Der Demokrat gewann die Wahl in der grössten Stadt der USA. Herausforderer war der Republikaner Joe Lhota. Der Nachwahlbefragung und ersten Hochrechnungen zufolge stimmten fast drei Viertel der New Yorker für den 52-Jährigen, nur etwa 24 Prozent für seinen sieben Jahre älteren Rivalen.
Damit wird De Blasio der erste demokratische Bürgermeister von New York seit zwanzig Jahren. Er folgt am 1. Januar dem Milliardär Michael Bloomberg nach, der nach drei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte.
De Blasio gab sich nach dem Erfolg für amerikanische Verhältnisse betont links. Auf seinem Rednerpult bei der Siegesfeier stand das rote Wort «Fortschritt», immer wieder betonte er den Wert einer starken Regierung, die sich um die Angleichung der Lebensverhältnisse bemühen müsse. «Wir werden keinen New Yorker zurücklassen», sagte er.
«New York hat laut und deutlich für den Wandel gestimmt. Aber jetzt fängt die Arbeit erst an.» Ungleichheit zu bekämpfen sei nicht einfach und sei es nie gewesen. «Die Menschen dieser Stadt haben den Weg des Fortschritts gewählt. Wir werden ihn als eine einige Stadt gehen.» Anschliessend sagte er dasselbe in Spanisch. Immer wieder betonte er Solidarität: «Wir werden gemeinsam erfolgreich sein.»
De Blasio und die Clintons
Unter Präsident Bill Clinton war De Blasio von 1997 an Beauftragter für regionalen Wohnungsbau in New York und New Jersey. Für dessen Frau Hillary managte er ihre erste New Yorker Senatskampagne. Später war er Mitglied des Stadtrates und seit 2010 Bürgerbeauftragter.
De Blasio hatte in Umfragen anfangs weit hinten gelegen. Weil der Weisse De Blasio mit einer schwarzen Frau verheiratet ist, machte ihn das besonders bei Einwanderern und Minderheiten populär. Zuletzt hatten Umfragen bereits den Erdrutschsieg vorausgesagt. Nach Rudolph Giuliani (1994 bis 2001) und Bloomberg (2002 bis 2013) wird New York damit vom 1. Januar an wieder einen demokratischen Bürgermeister haben.