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Die vier Kandidaten stehen nebeneinander.
Legende: Die vier Bewerber für den Labour-Chefposten: Jeremy Corbyn, Yvette Cooper, Liz Kendall und Andy Burnham. Keystone

International Ein Rentner will Labour-Chef werden

Seine Forderungen hören sich fast reaktionär an: Die englische Bahn soll wieder verstaatlicht werden und Sozialleistungen dürfen nicht gekürzt werden. Jeremy Corbyn will mit diesen Postulaten neuer Labour-Chef werden. Mit seinen Forderungen spaltet er die Partei.

Vier Kandidaten bewerben sich für den Chefposten der britischen Linken. Hunderttausende von Labour-Anhängern sollen bis nächste Woche einen von ihnen wählen. Im Rennen sind: Die Mitte-Kandidaten Andrew Burnham und Yvette Cooper, Liz Kendall vom rechten Parteiflügel – und der selbst deklarierte Sozialist Jeremy Corbyn.

Der 66-jährige Corbyn war als krasser Aussenseiter in die Wahl gestiegen, nun gilt er als aussichtsreichster Kandidat. Corbyn spricht die Menschen an, das zeigt sich bei jedem seiner Wahlkampf-Termine.

Das Programm Corbyns ist betont links:

  • Keine Sozialkürzungen
  • Verstaatlichung von Bahn und Energie-Firmen
  • Anhebung des Mindestlohns.

Corbyn ist ein Gegner von Deregulierungen. Er möchte dieser Politik, «wo nur die Märkte das Sagen haben, ein Ende setzen», so Corbyn. Und ebenso der Sparpolitik, «wie sie überall in Europa vorherrscht.» Jeremy Corbyn glaubt an eine anständige, offene, gerechte Gesellschaft.

Ex-Premier Tony Blair warnt vor Corbyn

Seit Jahrzehnten kämpft das Labour-Urgestein gegen das Establishment. Und macht damit viele nervös, auch innerhalb der Arbeiter-Partei. So warnt Ex-Premier Blair öffentlich vor einer Wahl Corbyns nennt seine Politik hoffnungslos veraltet. Doch Corbyns Chancen stehen gut, sagen die Meinungsforscher.

Der frühere Premier sitzt auf einem Sofa.
Legende: Warnt vor Jeremy Corbyn: Ex-Premier Tony Blair. Keystone

Zum Erfolg des 66-Jährigen meint der Politologe Joe Twyman: « Er kommt natürlich vor allem bei den links-stehenden Parteimitgliedern, den so genannten Old-Labour-Anhängern und den Gewerkschaftern, aber auch bei anderen Zielgruppen ist er fast ebenso populär.»

Sollte Corbyn das Rennen machen, dürfte dies auch die regierenden Konservativen freuen, denn so populär er auch ist, als möglichen kommenden Premierminister sehen ihn nur die Wenigsten.

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