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International Eine der Geiseln von Sydney starb durch Polizeischüsse

Neue Erkentnisse rund um die Geiselnahme in Sydney Mitte Dezember: Eine der beiden getöteten Geiseln starb durch Polizei-Schüsse. Ausserdem habe der Geiselnehmer keinen Kontakt zu einer Dschihadistengruppe gehabt, wie eine Anhörung vor Gericht ergab.

Bei der Geiselnahme in einem Café im australischen Sydney von Mitte Dezember ist eine der getöteten Geiseln durch Querschläger aus Polizeiwaffen umgekommen. Das gaben Ermittler in einer Anhörung am Untersuchungsgericht des Staates New South Wales bekannt.

Einer der Ermittler führte aus, dass die Anwältin und dreifache Mutter Katrina Dawson von Querschlägern getroffen wurde und zwar durch «Fragmente einer oder mehrerer Polizeikugeln». Die 38-jährige Dawson habe rasch das Bewusstsein verloren und sei kurz darauf gestorben.

Das zweite Todesopfer unter den Geiseln war der 34-jährige Manager des Restaurants, Tori Johnson. Dieser wurde vom Geiselnehmer brutal hingerichtet, wie die Ermittler bekannt gaben. Demnach zwang der Geiselnehmer den 34-Jährigen dazu, sich in dem Café auf den Boden zu knien, kurz nachdem einigen Geiseln die Flucht gelungen war. Dann schoss er ihm ohne weitere Vorwarnung in den Hinterkopf.

Ein Scharfschütze beobachtete die Tötung der Geisel, woraufhin das Einsatzteam den Befehl zur Erstürmung des Cafés erhielt.

Bei Schusswechsel getötet

Die Polizisten schleuderten zunächst mehrere Blendgranaten in das Lokal, dann kam es dort zu einem Schusswechsel zwischen den Einsatzkräften und Monis. Dabei wurden der Geiselnehmer sowie auch die Anwältin Dawson tödlich getroffen.

Der radikale Islamist Man Haron Monis hatte am Vormittag des 15. Dezember in einem Lindt-Café im Zentrum Sydneys 17 Menschen in seine Gewalt gebracht. Einige Geiseln konnten im Laufe der stundenlangen Belagerung fliehen.

Weiterer Bericht der Regierung

Neben der gerichtlichen Untersuchung läuft derzeit noch eine gesonderte Ermittlung der australischen Regierung zur Geiselnahme. Der Bericht dazu soll in den kommenden Tagen veröffentlicht werden. Nach der Geiselnahme war unter anderem die Frage aufgekommen, weshalb der behördenbekannte und vorbestrafte Geiselnehmer auf Kaution frei war.

Das Untersuchungsgericht will zudem die Motive des Geiselnehmers genauer prüfen. Monis hatte seine Geiseln gezwungen, über Stunden eine islamische Flagge ins Fenster des Cafés zu halten, ausserdem hatte er behauptet, die Miliz Islamischer Staat (IS) stehe hinter dem Angriff.

«Kein Kontakt» zu Dschihadistengruppe

In der Anhörung hiess es dazu, bislang sehe es danach aus, dass Monis «keinen Kontakt» zur Dschihadistengruppe gehabt habe. Ausser den Aussagen der überlebenden Geiseln sollen auch Video- und Tonaufnahmen, Einträge in sozialen Netzwerken und Anrufe, die während der Geiselnahme getätigt wurden, Licht ins Dunkel bringen.

Die Geiselnahme hatte die Australier in einen Schockzustand versetzt. In den Tagen nach der Belagerung des Lindt-Cafés am Martin Place war der Platz mit Blumen, Bildern und Erinnerungsstücken übersät. Bis heute ist das Café geschlossen und abgesperrt.

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