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International «Eine offene Gesellschaft gibt wenig Boden für Extremismus»

Vor genau zwei Jahren richtete der Attentäter Anders Behring Breivik in Oslo und auf Utöya ein Massaker an. In der norwegischen Hauptstadt fanden Gedenkfeiern für die 77 Todesopfer statt.

77 Menschen starben vor zwei Jahren in Oslo und auf der Insel Utöya – darunter viele Jugendliche, die an einem Jugendlager der Arbeiterpartei teilnahmen. Ihr Mörder war der Norweger Anders Behring Breivik. Sein Motiv: Fremdenhass. Er wurde zu 21 Jahren Haft mit anschliessender Sicherungsverwahrung verurteilt.

Zum Auftakt der Gedenkfeiern legte Ministerpräsident Jens Stoltenberg im Osloer Regierungsviertel einen Kranz vor dem Gebäude nieder. Dort hatte Breivik vor zwei Jahren eine Bombe gelegt.

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In einer Ansprache appellierte Stoltenberg an die Norweger, ihren Überzeugungen angesichts des Terrors treu zu bleiben: «Wir dürfen unsere Werte, die am 22. Juli angegriffen wurden, nie aufgeben: Humanität, Vielfalt, Solidarität und eine offene Gemeinschaft», sagte er.

Norwegen sei heute besser auf Terrorangriffe vorbereitet, sagte Stoltenberg weiter. «Wir haben analysiert, gelernt und gehandelt. Wir haben eine bessere Überwachung, mehr Helikopter und mehr Polizei.» Aber das sei nicht genug. Genauso wichtig sei es, an den Werten festzuhalten.

«Das Gedenken an den 22. Juli als Mittel im Kampf gegen Extremismus und Gewalt zu nutzen, ist die beste Art, die zu ehren, die nicht mehr unter uns sind», so der Ministerpräsident. «Eine Gesellschaft, die offen ist und zusammenhält, gibt wenig Boden für Extremismus und Gewalt.»

An einem anschliessenden Gottesdienst in der Osloer Domkirche nahmen Vertreter der Regierung, des Parlaments und das Kronprinzenpaar Haakon und Mette-Marit teil. Auch auf der Insel Utöya wurde der Opfer der Anschläge gedacht.

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