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Bild 1 von 6. Die Statue zeigt den Grossfürsten Wladimir I., einen slawischen Prinzen, der grosse Teile des heutigen Russlands und der Ukraine um das Jahr 988 christianisierte. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 6. Wladimir Putin auf dem Weg zum Rednerpult. Dass die Statue des Grossfürsten Wladimir auf dem Campus der Moskauer Universität errichtet wird, hatte im vergangenen Jahr zu Kontroversen geführt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. Bei den Feierlichkeiten waren neben Russlands Präsident Wladimir Putin und Ministerpräsident Dmitri Medwedew auch der russische Patriarch Kirill und Natalia Solzhenitsyn, die Frau des Sowjet-Dissidenten Alexander Solzhenitsyn, zugegen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 6. Ein anderes Denkmal des Grossfürsten Wladimir I. steht bereits in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. In ihm sehen die Ukrainer eine Grundlage für ihre eigenständige Nation. Die russische Statue könnte jetzt zum Zankapfel werden. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 6. Am heutigen Nationalfeiertag in Russland nahmen nach Polizeiangaben im Zentrum von Moskau etwa 85'000 kremltreue Personen an einer Kundgebung teil. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Ein russischer Demonstrant marschiert zum Feiertag der nationalen Einheit. Dieser erinnert an die Vertreibung polnischer Besatzer aus Moskau 1612. Im heutigen Russland ersetzt er den sowjetischen Jahrestag der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution am 7. November. Bildquelle: Keystone.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat zum Feiertag der nationalen Einheit ein Denkmal für den mittelalterlichen Grossfürsten Wladimir am Moskauer Kreml eingeweiht. An der Feier nahm auch der russische Patriarch Kirill teil.
Dessen Entscheidung für die Orthodoxie sei zur «gemeinsamen geistigen Quelle der Völker Russlands, Weissrusslands und der Ukraine» geworden, sagte Putin am Freitag. Aus dem Geist der Einheit heraus sollten die Russen auch gegenwärtigen Herausforderungen und Bedrohungen begegnen, sagte er.
Andere Töne schlägt der Schweizer Historiker Andreas Kappeler an: Das Denkmal an sich sei eine Provokation des russischen Präsidenten: «Wladimir Putin will uns sagen, dass Russland die führende Macht in Osteuropa ist und die Ukraine eigentlich zu Russland gehört.»
Öl ins Feuer
Denn auch die Ukraine beanstande den Grossfürsten als Gründer ihrer eigenständigen Nation und Geschichte. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew steht bereits seit langem eine Statue des slawischen Prinzen. Gerade im Streit um die Zugehörigkeit der Krim zu Russland oder der Ukraine giesst der russische Präsident so noch mehr Öl ins Feuer.
Unter Grossfürst Wladimir war von 988 an das ostslawische Reich Kiewer Rus christianisiert worden, ein mittelalterliches Grossreich auf dem Gebiet der heutigen Staaten Russlands, Weissrusslands und der Ukraine.
Russland feiert heute seinen Nationalfeiertag. Dieser erinnert an die Vertreibung polnischer Besatzer aus Moskau 1612. Im heutigen Russland ersetzt er den sowjetischen Jahrestag der Grossen Sozialisten Oktoberrevolution am 7. November. Bei einer Kundgebung kremltreuer Organisationen nahmen nach Polizeiangaben im Zentrum von Moskau etwa 85'000 Menschen teil.