Nichts geht mehr in der argentinischen Hauptstadt. Ein Eisenbahnstreik hat in Buenos Aires am Mittwoch fünf der sechs Bahnlinien in der Metropole und ihrer Umgebung lahmgelegt. Etwa 2,7 Millionen Pendler waren von dem Ausstand betroffen.
Aufgebrachte Jugendliche griffen den Eingang des Bahnhofs mit Steinen an, zerstörten Fensterscheiben und versuchten, Geschäfte in Brand zu setzen. Ein massiver Polizeieinsatz trieb die Randalierer auseinander.
Innen- und Verkehrsminister Florencio Randazzo machte bei einer Pressekonferenz die Eisenbahnergewerkschaft La Fraternidad für die Ausschreitungen verantwortlich.
Er kündigte für Donnerstag eine Strafanzeige gegen die Gewerkschaft und deren Präsidenten Omar Maturano an. Dem Minister zufolge wurden 18 «Straftäter» festgenommen, darunter drei Minderjährige.
Geld und Kameras als Auslöser
Die Gewerkschaft hatte den Streik damit begründet, dass die Eisenbahner noch immer nicht ihr Weihnachtsgeld bekommen hätten. Der Minister erklärte, das Weihnachtsgeld werde am Donnerstag zur Verfügung stehen.
Er fügte hinzu, dass es der Gewerkschaft in Wirklichkeit um etwas anderes gehe: Sie protestiere gegen die Anordnung, in den Kabinen der Lokführer Videokameras anzubringen. Dies gehört zu einer Reihe von Sicherheitsmassnahmen, mit denen Unfälle verhindert werden sollen. Dazu zählen auch Alkoholtests bei den Lokführern und Kameras in den Bahnhöfen.