Die irakische Regierung in Bagdad meldet einen ihrer grössten Erfolge im Kampf gegen den Islamischen Staat. Nach tagelangen Kämpfen sei die Provinzhauptstadt Ramadi nun endgültig unter Kontrolle des Militärs, sagte heute Armeesprecher Sabah al-Numani. Mit dem Regierungsgebäude hätten Soldaten die Kontrolle über den letzten Rückzugsort des IS in der Stadt übernommen. Es müssten nur noch vereinzelte Kämpfer in der Stadt aufgespürt werden.
Die Offensive hatte am Dienstag begonnen und war von der US-geführten Allianz aus der Luft unterstützt worden. Ihr Erfolg bedeutet für den IS einen herben Rückschlag.
Die Eroberung Ramadis im Mai war der grösste Triumph der Terrormiliz in diesem Jahr. Damals galt der Fall der Stadt, die nur gut 100 Kilometer westlich von Bagdad liegt, als Beleg für die Hilflosigkeit der irakischen Armee gegenüber den Extremisten.
Empfindliche IS-Niederlage auch in Syrien
Auch im benachbarten Syrien gab es zuletzt Berichte über Erfolge im Kampf gegen den IS. Auch wenn der vereinbarte Abzug der Dschihadisten aus Teilen der Hauptstadt Damaskus am Samstag ausgesetzt wurde. Die von den USA unterstützte Allianz syrischer Kurden und arabischer Rebellengruppen meldete gleichentags die Einnahme des strategisch wichtigen Tischrin-Staudammes im Norden des Landes.
Die Verkehrsstrecke über den Damm war eine wichtige Nachschubroute des IS zwischen seiner Hochburg Al-Rakka in Syrien und den vom IS beherrschten Gebieten westlich des Euphrats. Zudem versorgt der Damm weite Teile der Region mit Strom.
Demoralisieren Niederlagen die IS-Kämpfer?
Wohl um die Moral seiner Kämpfer zu heben, veröffentlichte der IS am Wochenende eine seinem Anführer Abu Bakr al-Bagdadi zugeschriebene Audiobotschaft. Bagdadi rief in einer kämpferischen Rede zu einem Aufstand in Saudi-Arabien auf und kündigte Angriffe in Israel an.