- 90 Kilometer nördlich vom neuseeländischen Christchurch hat die Erde gebebt
- Das Erdbeben hatte eine Stärke von 7,8
- Es forderte mindestens zwei Todesopfer und mehrere Verletzte
- Der Erdstoss zog mehrere Nachbeben nach sich und löste einen Tsunami aus
Auf der neuseeländischen Südinsel hat sich ein schweres Erdbeben ereignet. Dieses hat mindestens zwei Todesopfer gefordert und einen Tsunami hervorgerufen. In der Nähe des Epizentrums drohten Wellen von drei bis fünf Metern Höhe, teilte der nationale Katastrophenschutz mit. Dies gelte von der Halbinsel Banks südlich von Christchurch bis nahe an die Nordspitze der Südinsel Neuseelands sowie für die 900 Kilometer östlich im Pazifik gelegenen Chatham Islands. An der übrigen Ostküste Neuseelands drohten ein bis drei Meter hohe Wellen. Die erste Welle habe die Nordostküste der Südinsel zwei Stunden nach der Erschütterung erreicht, teilte der Katastrophenschutz mit.
Über Stunden könnten weitere Wellen auflaufen, die erste Welle müsse nicht die grösste sein. «Begeben Sie sich sofort ins Inland oder zu höheren Punkten», forderte der Katastrophenschutz die Küstenbevölkerung auf Twitter auf.
Epizentrum nahe Christchurch
Gemäss der US-Erdbebenwarte USGS hatte das Erdbeben eine Stärke von 7,8. Andere Forschungsstätten gaben die Stärke mit 7,9 oder 6,6 an.
Der Erdstoss hatte sich kurz nach Mitternacht (Ortszeit) in einer Tiefe von 10 Kilometern ereignet und zog mehrere Nachbeben nach sich. Das Epizentrum lag 90 Kilometer nordöstlich der Stadt Christchurch, unweit des Badekurorts Hanmer Springs. Christchurch ist die grösste Stadt auf der neuseeländischen Südinsel.
Zwei Todesopfer und Verletzte
Nach Medienberichten aus Neuseeland war das Beben nicht nur in Christchurch, sondern auch in Wellington, Taranaki, Hamilton und im 700 Kilometer entfernten Auckland auf der Nordinsel sehr deutlich spürbar.
Dabei hat es gemäss dem neuseeländischen Premierminister John Key bisher zwei Todesopfer und mehrere Verletzte gefordert. Ferner hat das Beben erhebliche Sachschäden verursacht und Stromausfälle provoziert. Gemäss dem «New Zealand Herald» wurden etwa Häuser in Cheviot, gut 100 Kilometer nördlich von Christchurch, zerstört. Das Online-Portal «stuff.co.nz» meldet Sachschäden aus Wellington. Wieviele Menschen verletzt worden sind, ist noch ungewiss.
Geologisches Pulverfass – eine Einschätzung von Urs Wälterlin
Dichter Autoverkehr
In der Hauptstadt Wellington sammelten sich Hunderte Menschen auf den Strassen, während Alarmsirenen heulten und Feuerwehr- und Polizeiautos durch die Strassen jagten. Nahe dem Civic Square zitterten Hotelgäste in Bademänteln und warteten darauf, in ihre Häuser zurückkehren zu können.
In Christchurch, der grössten Stadt der neuseeländischen Südinsel, verliessen die Bewohner der Uferzonen ihre Häuser in Richtung höher gelegene Stadtteile. Es wurde dichter Autoverkehr gemeldet. Viele Menschen standen auf den Strassen und teilten Freunden und Verwandten auf Mobiltelefonen mit, dass sie wohlauf seien.
Weiteres Beben der Stärke 6,2
Ein weiteres starkes Beben hat sich am Montag erreignet. Das Beben hatte eine Stärke von 6,2, meldete die US-Erdbebenwarte. Das Epizentrum lag erneut auf der Südinsel Neuseelands, rund 120 Kilometer nordöstlich der Stadt Christchurch.
Bereits im Februar 2011 war Christchurch von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. 185 Menschen kamen damals ums Leben. In der Stadt und der Region leben auch mehrere hundert Auslandschweizer.
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Bild 1 von 9. Das Epizentrum des Bebens befand sich knapp 100 Kilometer nordöstlich von Christchurch und forderte mindestens zwei Todesopfer. In den darauf folgenden Stunden kam es zu zahlreichen Nachbebn. Bildquelle: srf.
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Bild 2 von 9. Es ereignete sich in der Nacht auf Montag kurz nach Mitternacht und erreichte eine Stärke von 7,8. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 9. Vielerorts wurden die Menschen nach dem Beben aufgefordert, die Gebäude zu verlassen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 9. Die Erschütterungen waren auch auf der Nordinsel spürbar, wie in diesem Supermarkt in der Nähe von Wellington. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 9. In verschiedensten Städten gab es Gebäude- und Strassenschäden sowie Stromausfälle. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 9. Die Behörden riefen die Menschen wegen beschädigter Strassen zur Vorsicht auf. Dieser Riss zeigt sich seit dem Beben nördlich von Christchurch. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 9. Bis zu fünf Meter hohe Tsunami-Wellen rollten nach dem Hauptbeben auf Teile der Südinsel zu. Die Bevölkerung an der Küste wurde aufgerufen, sich ins Inland oder auf höhere Punkte zu begeben. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 9. Überlebt, aber ohne Ausweg: Rundum diese Tiere ist die Erde beim Erdbeben abgesackt und weggerutscht. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 9. Die Schäden an den Verkehrswegen sind teils massiv. Felsstürze und Hangrutschungen verschütteten zahlreiche Highways und auch Eisenbahnlinien. Bildquelle: Keystone.