Die türkische Polizei ist am Istanbuler Taksim-Platz erneut gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. Die Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer und Tränengas ein, wie Medien berichteten.
Mehrere hundert Menschen seien einem Protest-Aufruf der Familie eines 14-Jährigen gefolgt. Dieser war als Unbeteiligter am Rande einer früheren Demonstration von einem Tränengasprojektil der Polizei getroffen worden und liegt seitdem auf der Intensivstation.
Die Proteste begannen vor zwei Monaten. Sie richteten sich zunächst gegen ein umstrittenes Stadtbauprojekt, dem der Park zum Opfer fallen sollte. Später wendeten sie sich angesichts des brutalen Einsatzes der Polizei und der Reaktion Erdogans bald aber auch gegen die Regierung.
Drei Demonstranten und ein Polizist kamen bei den Zusammenstössen ums Leben. Zudem wurden rund 8000 Menschen verletzt. Nach Schätzungen der Polizei hatten sich 2,5 Millionen Menschen in 80 türkischen Städten an den Demonstrationen beteiligt. Mittlerweile sind die Proteste abgeflaut.