Ausgerüstet mit Schaufeln und weissen Leichensäcken, haben zahlreiche Polizisten im Norden Malaysias entlang der Grenze zu Thailand mit der Spurensuche begonnen. «Wir haben 37 Gräber gefunden, aber bislang nur eine Leiche», teilte ein örtlicher Polizeibeamter mit.
Offenbar sind beim Lager, in dem die Polizei mit den Grabungen begann, Spuren verwischt worden. Den Angaben zufolge könnten die Unterkünfte bis vor zwei Wochen noch bewohnt gewesen sein. Vor einigen Wochen hatte bereits die thailändische Polizei auf der anderen Seite der Grenze geheime Dschungellager für illegale Migranten entdeckt.
Die malaysische Regierung hatte die Existenz von Flüchtlingslagern auf ihrem Staatsgebiet bislang stets bestritten. Am Sonntag gaben die Behörden jedoch die Entdeckung der Lager und Gräber bekannt.
Nach dem verschärften Vorgehen Thailands gegen Schlepperbanden hatte sich die Flüchtlingskrise vor der Küste Südostasiens mit tausenden Menschen auf hoher See dramatisch zugespitzt.
Malaysia und Indonesien wiesen die Boote zunächst ab. Unter internationalem Druck erklärten sie sich schliesslich zur vorübergehenden Aufnahme von Flüchtlingen bereit.