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Rettungskräfte bei der Bergung von Wrackteilen.
Legende: Die Bergungsmannschaft müssen ihre Arbeit in schwierigem Terrain verrichten. Keystone

International Erste Leichen geborgen

Einen Tag nach dem Flugzeugabsturz in den französischen Alpen haben Rettungskräfte erste Leichen geborgen. Die Auswertung des Stimmenrekorders brachte keine konkreten Erkenntnisse zur Ursache des Unglücks. Die Suche nach der zweiten Blackbox geht weiter.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Stimmenrekorder enthält auswertbare Daten
  • Erste Ergebnisse der Auswertung frühestens in ein paar Tagen
  • Suche nach Flugdatenschreiber geht weiter
  • Erste Leichen geborgen

Die französische Untersuchungsbehörde BEA informiert über den Stand der Dinge.
Legende: Die französische Untersuchungsbehörde BEA informiert über den Stand der Dinge. Reuters

Aus dem Stimmenrekorder mit den Aufzeichnungen der Gespräche im Cockpit der Germanwings-Maschine sei zwar eine Audiodatei gesichert worden, teilte die französische Flugunfallbehörde BEA an einer Medienkonferenz mit. Es sei aber noch nicht geklärt, wessen Stimmen zu hören seien.

In ihrem letzten Kontakt hätten die Piloten des Airbus 320 eine Routine-Mitteilung gemacht. Mit ersten Ergebnissen der Stimmenauswertung rechnet die BEA erst in einigen Tagen.

Keine Explosion an Bord

Erste Absturz-Opfer geborgen

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Rettungskräfte haben nach Polizeiangaben erste Leichen geborgen. Sterbliche Überreste der Opfer seien am späten Mittwochnachmittag von der Unglücksstelle weggebracht worden, bestätigte ein Sprecher der Polizei in Digne am Abend auf DPA-Anfrage Medienberichte.

Vor dem Absturz der Germanwings-Maschine hat es keine Explosion gegeben. «Das Flugzeug ist bis zum Schluss geflogen», erklärte BEA-Direktor Rémi Jouty. Es gebe bisher aber nicht «die geringste Erklärung» zur Absturzursache: «Zu diesem Zeitpunkt kann man keine Hypothese festlegen.»

Drei Hypothesen zur Absturzursache

Dennoch wird weiter spekuliert. Dabei stehen drei Thesen im Vordergrund: Eine Fehlfunktion des Bordcomputers, mangelnde Wartung der Maschine oder ein plötzliche Druckabfall im Kabinenraum.

Mangelnde Wartung betrachtet der Luftfahrtexperte und Journalist Andreas Spaeth als eher unwahrscheinlich. «Die Radaraufnahmen zeigen, dass das Flugzeug lange Zeit sehr kontinuierlich auf der vom Autopiloten vorgegebenen Strecke gesunken ist.» Auffallend sei, dass die Piloten weder eine Kurskorrektur vornahmen, noch einen Funkspruch abgesetzt hätten. Dies liesse auf eine äusserst prekäre Situation im Cockpit schliessen, meint Spaeht. «Woran das liegt ist schwer zu sagen und reine Spekulation.»

Mehr zur Germanwings-Tragödie

Alle Hoffnung setzen die Ermittler nun auf die Datenschreiber. Der Flugdatenschreiber wurde bisher aber noch nicht gefunden. Dass der Behälter des Geräts sichergestellt worden sei, wie der französische Präsident Hollande sagte, wollte die französische Untersuchungsbehörde nicht bestätigten.

Den Flugdatenschreiber finden

Vorrang habe neben der weiteren Auswertung der Stimmen, dass der zweite Flugschreiber gefunden werde. Mit den darauf verzeichneten Flugdaten wollen die Ermittler die Tonaufzeichnung abgleichen. Der Flugdatenschreibe habe im schwer zugänglichen Gelände allerdings noch nicht lokalisiert werden können, sagte Jouty.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel versicherte vor den Medien, dass mit Hochdruck nach den Ursachen für den Absturz gesucht werde. «Es wird hier alles getan, um zu versuchen, das, was geschehen ist, das Unfassbare, soweit wie möglich aufzuklären.»

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