Rund eine Woche nach dem Start ihrer umstrittenen «Siegestour» sind erste Mitglieder des russischen Motorradclubs «Nachtwölfe» mit ihren Maschinen in Deutschland eingereist. Eine kleine Gruppe passierte den deutsch-österreichischen Grenzübergang Bad Reichenhall, wie ein Polizeisprecher bestätigte. Es handle sich um «grob geschätzt zehn Personen».
Zwischenziel der Rocker am Sonntag war München, wie «Nachtwolf» Alexander Schapowalow dem russischen Sender Goworit Moskwa sagte. Am Dienstag wolle die Gruppe die Gedenkstätte im früheren KZ Dachau besuchen.
Kranz in Wien niedergelegt
Polen hatte den «Nachtwölfen» an der Grenze die Einreise verweigert. Deutschland hatte die Visa einiger Biker annulliert. Dank offener Grenzen in der EU waren einige Rocker von der Slowakei aus nach Österreich gefahren. In Wien waren die «Nachtwölfe» am Samstag von rund 500 Sympathisanten und Schaulustigen empfangen worden.
Laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA bestand die aus der Slowakei ankommende Gruppe aus zwei russischen Staatsbürgern und etwa 20 Sympathisanten. Gemeinsam mit dem russischen Botschafter legten sie einen Kranz vor dem Wiener Heldendenkmal der Roten Armee nieder.
«Siegestour» endet in Berlin
Die «Nachtwölfe» wollen mit ihrer sogenannten «Siegestour» durch Europa an den Sieg der Roten Armee gegen Hitler-Deutschland vor 70 Jahren erinnern. Am 9. Mai wollen sie in Berlin ankommen – der Tag wird in Russland als Siegestag gefeiert.
«Nachtwölfe»-Präsident Alexander Saldostanow ist mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin befreundet.