In einem nächtlichen Verhandlungsmarathon haben sich die EU-Staaten auf eine Kehrtwende in der Fischereipolitik geeinigt. Das teilte der Verhandlungsleiter, der irische Fischereiminister Simon Coveney, in Brüssel mit.
Die Einigung werde «die Art, wie Europa Fisch fängt, verändern», jubelte Coveney. Nur Schweden sprach sich gegen den Kompromiss aus.
Die deutsche Ministerin Ilse Aigner (CSU) zeigte sich erleichtert. Nun beginnen Gespräche mit dem Europaparlament – die Volksvertreter müssen am Ende zustimmen. Da die Parlamentarier ehrgeizige Reformen fordern, könnten sie noch eine weitere Verschärfung der Pläne erzwingen.
Beim Kampf gegen die Überfischung soll künftig ein Verbot helfen, versehentlich gefangenen Fisch wieder zurück ins Wasser zu werfen. Denn dort landen die Tiere oft tot oder verletzt. Ganz vermeiden lassen sich diese so genannten Beifänge aber nicht, deshalb bleiben sie in einer gewissen Höhe erlaubt, allerdings wird die Menge jedes Jahr etwas verringert.
In mehreren Jahren soll die Zahl der Rückwürfe dann auf sieben Prozent sinken. Zudem wird dieses Rückwurfverbot in den unterschiedlichen europäischen Gewässern in den verschiedenen Regionen erst schrittweise eingeführt.