Sie sind getarnt als Badesalz oder Pflanzendünger, tragen verheissungsvolle Namen wie Love, Be Happy oder Diamond – und sind gefährlich: Designerdrogen. Oftmals weiss der Käufer nicht, wie viel von den gefährlichen Substanzen in den Pillen enthalten sind.
Das Problem ist: Durch molekulare Änderungen produzieren Drogenköche immer neue psychoaktive Stoffe, die etwas anders wirken und nicht unter bisherige Verbote fallen. Und bis EU-weit eine solche Designerdroge verboten wird, kann es bislang bis zu zwei Jahre dauern. Für Justizkommissarin Viviane Reding ist das zu lange.
Reding stellte in Brüssel entsprechende Pläne vor, die den Prozess beschleunigen sollen. Falls Stoffe etwa als hochgiftig und gefährlich gelten, könnte die Kommission für die Dauer von einem Jahr Verkaufsbeschränkungen beschliessen. Dies würde Zeit für eine ausführliche Risikobewertung schaffen. Die Pläne benötigen die Zustimmung der EU-Staaten und des EU-Parlaments.
Der Schweiz kommen die Pläne Redings zugute. Hierzulande gibt es bereits die Möglichkeit, neue Designerdrogen schnell zu verbieten. Zieht die EU nach, bedeutet das: Für Kunden in der Schweiz wird es noch schwieriger, an den Stoff heranzukommen.