Die afghanischen Behörden haben mit der Registrierung neuer Wähler für die Präsidentenwahl im April 2014 begonnen. An 41 Anlaufstellen in allen 34 Provinzen des Landes können sich zwei Monate lang junge Menschen, die erstmals an einer Wahl teilnehmen dürfen, registrieren lassen. Auch Afghanen, die ihre Wahlkarten verloren haben oder noch nie registriert waren, können sich dort einschreiben.
Ex-Kriegsfürsten bei Facebook
Zwar finden die Wahlen erst in einem Jahr statt. Trotzdem bewegt der Urnengang bereits die Gemüter in den sozialen Netzwerken: Frühere Kriegsfürsten und mögliche Kandidaten präsentieren sich auf Facebook. Rege werden ihre Auftritte kommentiert, wie die Reportage von SRF-Korrespondentin Karin Wenger zeigt.
Dabei erweisen sich die grassierende Korruption sowie die ethnische Zugehörigkeit der Politiker als die grossen Themen unter den Kommentatoren. «Die Tadschiken wollen einen tadschikischen, die Paschtunen einen paschtunischen Präsidenten», erklärt ein junger afghanischer Journalist, der Aktivitäten in den sozialen Netzwerken mitverfolgt.
Wahltermin durch Gewalt gefährdet
Angesichts der nicht abreissenden Serie tödlicher Anschläge der islamistischen Taliban wird von verschiedenen Seiten bezweifelt, ob der angestrebte Wahltermin eingehalten werden kann. Präsident Hamid Karsai darf nach zwei Amtszeiten nicht noch einmal antreten.
Nach Karsais Wiederwahl am 20. August 2009 waren Vorwürfe massiver Wahlfälschung laut geworden. Eine von der UNO unterstützte afghanische Wahlbeschwerdekommission erklärte etwa ein Drittel der Stimmen für ungültig. Aus Protest trat Karsais Herausforderer Abdullah Abdullah nicht zur Stichwahl an. Karsai wurde daraufhin zum Wahlsieger erklärt.
Ende 2014 soll der von der Nato angeführte internationale Kampfeinsatz in Afghanistan enden. Zahlreiche Beobachter sprechen allerdings von einer nach wie vor unsicheren Lage am Hindukusch.
Der Militäreinsatz in Afghanistan begann Ende 2001 mit dem Sturz der Taliban-Regierung. Nach dem Ende des Einsatzes wollen die Nato-Staaten Afghanistan weiterhin dabei unterstützen, eigene Soldaten und Polizisten auszubilden.