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International Experten ziehen ab, kommen nun die Luftangriffe?

Die UNO-Inspektoren haben ihre Giftgas-Untersuchung abgeschlossen, nun wartet die Welt auf ihre Ergebnisse.

Die Giftgas-Experten der UNO treffen vor dem Militärspital ein.
Legende: Die Giftgas-Experten der UNO treffen vor dem Militärspital ein. Reuters

Am letzten Tag ihrer Mission haben die Chemiewaffen-Experten der Vereinten Nationen nicht die von Rebellen kontrollierten Dörfer im Umland von Damaskus besucht, sondern ein Militärspital in der Hauptstadt.

Der Besuch steht wohl in Zusammenhang mit Berichten der syrischen Führung, wonach am letzten Wochenende mehrere Soldaten beim Vormarsch in eine Rebellenhochburg Erstickungsanfälle erlitten haben sollen.

Die staatlichen Medien berichteten, die Soldaten hätten in dem Viertel Dschobar verdächtige Chemikalien gefunden, die darauf hindeuteten, dass die Rebellen über Chemiewaffen verfügten.

Syrien spielt auf Zeit

Die letzten Mitglieder des Expertenteams sollen am Samstag das Land verlassen. Sie werden dann umgehend UNO-Generalsekretär Ban erste Ergebnisse ihrer Mission mitteilen. Der syrische Aussenminister Walid al-Muallim hat Ban telefonisch mitgeteilt, sein werde «jeden Zwischenbericht zurückweisen».

Geheime Infos der USA

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Die USA sollen noch heute eine nicht zensierte Version einer geheimdienstlichen Bewertung des angeblichen Chemiewaffenangriffs vorlegen. Die USA haben sich seit Tagen darauf festgelegt, dass die Regierung für den Giftgasangriff mit möglicherweise Hunderten Toten verantwortlich ist.

Die Experten müssten ihre Arbeit abschliessen und es müssten die Ergebnisse von den Proben bekanntgegeben werden, die die Inspektoren an den Orten der mutmasslichen Giftgaseinsätze gesammelt hätten.

Am Donnerstag hatte ein UNO-Sprecher erklärt, dass die Analyse der Proben in europäischen Labors mehrere Wochen in Anspruch nehmen könnte.

Offiziere schicken ihre Familien ins Ausland

Seit Mittwoch sind wegen der erwarteten Angriffe 17'000 Syrer in den benachbarten Libanon geflohen. Unter den Flüchtlingen seien auch einige Frauen und Kinder hochrangiger Offiziere, sagte ein Beobachter an der Grenze.

Diese Familien seien zum Teil anschliessend von Beirut aus nach Frankreich oder Russland weitergeflogen.

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