Zuvor hatte Zied Lakhdhar, ein Führungsmitglied von Belaïds Partei der Demokratischen Patrioten (PDPU) erklärt, «keinerlei Vertrauen» in die von Mitgliedern der islamistischen Ennahda-Partei geführten Ministerien für Inneres und Justiz haben. Die Tötung Belaïds sei «nicht das Werk einzelner Individuen, sondern eines über logistische Unterstützung verfügenden Netzes».
Tunesien steckt seit der Ermordung Belaïds am 6. Februar in einer tiefen politischen Krise. Landesweit gab es seitdem Proteste gegen die islamistische Ennahda, die von Belaïds Umfeld für dessen Tod verantwortlich gemacht wird.
Regierungschef Hamadi Jebali von der Ennahda scheiterte mit seiner Forderung, das Kabinett umzubilden und eine Expertenregierung auf die Beine zu stellen, an Hardlinern seiner eigenen Partei. Am Dienstag erklärte er seinen Rücktritt, die von seiner Partei geforderte Rückkehr in sein Amt lehnte er am Donnerstag ab.