In Sachen Syrien liess Frankreichs Präsident François Hollande bislang keine Zweifel offen, was die Marschrichtung anbelangt. Der Einsatz von Chemiewaffen gegen die Zivilbevölkerung müsse umgehend bestraft werden. Doch statt Marschflugköper auf Stellungen der syrischen Armee hagelt es jetzt Proteste in der Nationalversammlung in Paris.
Premierminister Jean-Marc Ayrault warb trotzdem für einen Einsatz: «Wir wollen das Ende des Regimes von Baschar-al-Assad», sagte er in einer Sondersitzung des Parlaments. Nun müsse schnell, gezielt und kollektiv reagiert werden, betonte Ayrault. «Frankreich will keine Bodentruppen einsetzen. Es kann keine andere Lösung geben, als die der Verhandlung.»
Gipfel soll Einigkeit schaffen
Die Konservative UMP, die extreme Rechte sowie die Linke stehen einem Militäreinsatz eher kritisch gegenüber. SRF-Korrespondent Michael Gerber sagt François Hollande sitze im Offside. Hollande selbst war an der Sondersitzung nicht anwesend.
Nun soll der der G-20 Gipfel in St. Petersburg die Wende bringen. Hollande wolle versuchen dort eine breite Koalition für den Syrien-Einsatz zu bilden, sagte Gerber und sich so aus der Offside-Falle befreien.