Frauen in Frankreich können eine unerwünschte Schwangerschaft künftig beenden, ohne eine Notlage geltend zu machen oder sonstige Gründe anzugeben. Das Parlament in Paris hat eine entsprechende Gesetzesänderung mit deutlicher Mehrheit gutgeheissen.
Vor der Abstimmung im Parlament gab es jedoch heftigen Widerstand. Die Gegner hatten davor gewarnt, dass die Abtreibung banalisiert werde. Die sozialistische Regierung von Präsident François Hollande sieht darin jedoch eine Anpassung der Gesetze an die heutige Praxis.
«Eine Frau soll frei über ihren Körper verfügen können. Diese Errungenschaft gelte es zu verteidigen», argumentierten die Befürworter.
Die Gegner befürchten, dass künftig eine Schwangerschaft mit der gleichen Leichtigkeit beendet wird, mit der eine Verhütungspille geschluckt wird. Sie warfen den Befürwortern vor, dass sie eine Herrschaft der allgemeinen Verantwortungslosigkeit etablieren würden.
Bereits am Sonntag waren mehrere tausend Abtreibungsgegner in Paris auf die Strasse gegangen. Laut Polizei nahmen rund 16'000 Menschen an der Demonstration unter dem Motto «Marsch für das Leben» teil. An einer Gegendemonstration in der französischen Hauptstadt hatten am Samstag nur etwa 300 Personen teilgenommen.