Französische Ermittler haben nach eigenen Angaben einen Anschlag in Paris vereitelt. Laut der Staatsanwaltschaft erhielten drei am Donnerstag festgenomme Frauen ihre Anweisungen von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. Die Gruppe sei von Mitgliedern der IS-Miliz gesteuert worden, sagte der zuständige Staatsanwalt François Molins in Paris.
Offenbar wurde durch die Festnahmen in letzter Minute ein Anschlag in Paris vereitelt. Die «fanatisierten und radikalisierten» Frauen hätten «offenkundig neue Gewaltakte vorbereitet, die unmittelbar bevorstanden», sagte Innenminister Bernard Cazeneuve am Donnerstagabend.
Gasflaschen in Auto entdeckt
Nach seinen Worten sollen die drei Frauen Verbindungen zu anderen Islamisten gehabt haben, die in den vergangenen Monaten Anschläge in Frankreich verübt hatten. So soll eine der Festgenommenen die frühere Verlobte des Mannes sein, der im Juli einen katholischen Geistlichen in Saint-Etienne-du-Rouvray ermordet hatte.
Eine weitere Verlobung habe zu einem Mann bestanden, der im Juni in Magnanville einen Polizisten und dessen Lebensgefährtin getötet hatte.
Nach den drei mutmasslichen Islamistinnen im Alter von 19, 23 und 39 Jahren war im Zusammenhang mit dem Fund eines verdächtigen Autos gefahndet worden. Das Fahrzeug mit mehreren Gasflaschen war am Wochenende nahe der Kathedrale Notre Dame in Paris entdeckt worden.
«Anschlag vereitelt»
Bei der 19-jährigen Hauptverdächtigen handelt es sich laut Polizei um die Tochter des Autobesitzers. Sie wurde bei ihrer Festnahme durch einen Schuss der Polizei verletzt. Zudem wurde die 15-jährige Tochter der ältesten Verdächtigen in Gewahrsam genommen. Sie soll ebenfalls in die Anschlagspläne verwickelt sein.
Aus Polizeikreisen hiess es, ein Attentat sei möglicherweise noch für Donnerstag geplant gewesen. Eine Anschlagswarnung sei an die Bahnhöfe in Paris und im Département Essonne ausgegeben worden.