Eine siebenköpfige Familie war im Norden Kameruns auf einer Ferienreise. Am Dienstag wurde sie entführt. «Die Geiselnehmer haben mit ihren Geiseln die Grenze nach Nigeria überquert», erklärte das kamerunische Aussenministerium.
Es handelt sich dabei um ein Elternpaar, dessen fünf, acht, zehn und zwölf Jahre alten Kinder und einen Onkel. Der französische Gaskonzern GDF Suez bestätigte die Verschleppung eines Mitarbeiters mit Familie.
Hollande: «Terroristische Gruppe»
Der Überfall habe sich in Sabongari ereignet, sieben Kilometer nördlich der nordkamerunischen Ortschaft Dabanga auf der Nationalstrasse 1. Diese führt nach Nigeria.
Es ist das erste Mal, dass westliche Touristen im Norden von Kamerun entführt worden sind. Französische Staatsbürger gelten seit dem Kriegseinsatz Frankreichs im Norden Malis als besonders gefährdet. Radikale Islamistengruppen haben mehrfach zu Vergeltungsakten aufgefordert.
Frankreichs Staatschef François Hollande machte «eine terroristische Gruppe, die wir kennen, und die in Nigeria ist» für die Entführung verantwortlich. Er nannte die islamistische Gruppe Boko Haram, die mit Gewalt für einen islamischen Staat im Norden Nigerias kämpft.
Mit der Entführung von westlichen Ausländern hatte zuletzt hingegen vor allem die islamistische Gruppe Ansaru aus Nigeria von sich reden gemacht, die eine Splittergruppe von Boko Haram sein soll.