International - Frenetische «Viva Papa»-Rufe bei der Freiluftmesse in Taejon
Zehntausende Gläubige sind zu einer Freiluftmesse im Stadion der südkoreanischen Stadt Taejon geströmt. Zusammen mit Papst Franziskus feierten sie an Mariä Himmelfahrt einen Gottesdienst. Anlass des fünftägigen Papstbesuchs ist der Asiatische Jugendtag.
Papst Franziskus hielt am zweiten Tag seines Besuchs in Südkorea eine Messfeier unter freiem Himmel. Zehntausende Menschen strömten zum WM-Stadion in der etwa 140 Kilometer südlich von Seoul entfernten Stadt Taejon, um zusammen mit dem 77-Jährigen den Gottesdienst am katholischen Feiertag Mariä Himmelfahrt zu feiern.
Mit «Viva Papa»-Rufen wurde der Argentinier bereits bei der Ankunft in einem offenen Fahrzeug vor den Toren des Stadions von wartenden Gläubigen und Schaulustigen frenetisch begrüsst.
Immer wieder wurden ihm ausserhalb und innerhalb der Arena Kleinkinder hingehalten, um sie zu segnen. Die Messfeier wurde vor dem Stadion auf grossen Bildschirmen übertragen.
Auf dem Programm steht auch ein Mittagessen mit jungen Christen und weitere Begegnungen mit Jugendlichen am Schrein von Solmoe in Tangjin. Der Asiatische Jugendtag in Taejon ist der offizielle Anlass des fünftägigen Papstbesuchs.
«Sewol»-Familienangehörige empfangen
Vor dem Gottesdienst empfing das Oberhaupt der katholischen Kirche Überlebende und Angehörige von Opfern des schweren Fährunglücks, bei dem im April 300 Menschen ums Leben kamen.
Kampf gegen Materialismus
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Papst Franziskus rief in seiner Predigt die Christen in Südkorea zur Absage an den Materialismus auf. Der 77-jährige Jesuit kritisierte den Geist eines uneingeschränkten Wettbewerbs und «unmenschliche Wirtschaftsmodelle, die neue Formen von Armut schaffen».
Diese überreichten dem Pontifex Briefe, in denen eine umfassende und transparente Untersuchung der Tragödie gefordert wird. «Ich bin Protestant, aber ich glaube, dass der Papstbesuch hilft, die Wunden des ‹Sewol›-Unglücks zu heilen», sagte einer der Angehörigen.
Beitrag zur Versöhnung
Franziskus war am Donnerstag in Südkorea eingetroffen. Überschattet wurde seine Ankunft von nordkoreanischen Raketentests. Der Papst will seine Visite auch dazu nutzen, um für eine Versöhnung zwischen Nord- und Südkorea zu werben.
Für Papst Franziskus ist es die erste Asienreise überhaupt. Am Samstag will er 124 südkoreanische Katholiken seligsprechen, die im 18. und 19. Jahrhundert wegen ihres Glaubens getötet wurden.
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