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International Frieden in Ukraine scheint ein frommer Wunsch

Mehrere Orte in der Ukraine sind erneut Schauplatz von heftigen Gefechten geworden, Dutzende pro-russische Separatisten wurden getötet. Doch nicht nur die Rebellen, sondern auch unbeteiligte Zivilisten befinden sich in den Gebieten – für sie soll nun ein Fluchtkorridor eingerichtet werden.

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Bei Gefechten im Osten der Ukraine sind nach Armeeangaben zahlreiche pro-russische Separatisten getötet worden.

Die Rebellen hätten in der Nacht mehrere Kontrollpunkte nahe dem Flughafen von Kramatorsk angegriffen, sagte ein Militärsprecher. Bei dem rund dreistündigen Gefecht seien «40 Söldner» getötet worden. Die Angaben des Militärs konnten nicht überprüft werden. Die Separatisten gaben keine Stellungnahme ab.

In der von Rebellen kontrollierten Stadt Slawjansk nördlich von Kramatorsk griffen Aufständische weitere Stellungen der Armee an. Dabei seien zwei Soldaten verletzt worden, erklärte der Militärsprecher.

Kiew verschärft Offensive

In Luhansk nahe der russischen Grenze attackierten Aufständische mehrere Kontrollpunkte rund um den Flughafen. «Die Attacke wurde von Spezialeinheiten der Armee abgewehrt, es gab auf ukrainischer Seite keine Verluste», sagte der Sprecher.

Seit dem Wahlsieg von Petro Poroschenko hat die Armee ihre Offensive gegen die Separatisten verschärft. Dabei starben Hunderte Menschen. Die Regierung in Kiew wirft Russland vor, die Separatisten mit bezahlten Kämpfern zu unterstützen. Moskau seinerseits hat ein sofortiges Ende der Gewalt gefordert.

Der OSZE-Vorsitzende Didier Burkhalter betonte in der «Tagesschau», Poroschenko arbeite sehr intensiv an einem Friedensplan. Dennoch sei die Lage in der Ostukraine weiterhin sehr gefährlich.

Acht OSZE-Mitarbeiter weiterhin in der Gewalt Bewaffneter

Vor den Medien in Bern erklärte Aussenminister Burkhalter, man tue alles, um die von Separatisten in der Ostukraine entführten OSZE-Beobachter freizubekommen.

Zwar habe die OSZE nicht mit den acht festgesetzten Mitarbeitern sprechen können, doch habe man Kontakt zu der bewaffneten Gruppe, welche die Männer festhalte, so Burkhalter weiter. Über deren Aufenthaltsort ist allerdings nichts bekannt. Die Beobachter werden seit Ende Mai von pro-russischen Kräften festgehalten. Einer der OSZE-Beobachter stammt aus der Schweiz.

Fluchtkorridor für Ostukrainer

Die Regierung in Kiew gab derweil bekannt, dass Poroschenko die Sicherheitskräfte angewiesen habe, Korridore in den umkämpften Gebieten zu schaffen, um eingeschlossenen Zivilisten die Flucht zu ermöglichen.

Damit ging er auf eine zentrale Forderung der Regierung in Moskau ein. Zudem ordnete er an, die Versorgung der Bevölkerung in den umkämpften Gebieten mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Medikamenten zu verbessern.

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