Zum Inhalt springen
Nach einem Raketeneinschlag steigt aus dem Gasdepot schwarzer Rauch auf.
Legende: Das getroffene Gasdepot droht zu explodieren. Keystone

International Gasdepot brennt: Italien eilt Libyen zu Hilfe

Die libysche Regierung ist im Kampf gegen einen gefährlichen Brand überfordert. Italienische Helfer versuchen nun, das Feuer in einem Gasdepot einzudämmen. Die Gefahr einer Explosion besteht weiterhin.

Italien hilft Libyen, einen Grossbrand in einem Gas- und Benzindepot in Tripolis zu löschen. Die italienische Regierung sowie der italienische Ölkonzern Eni helfen mit sieben Löschflugzeugen, den Brand zu bekämpfen. Zudem schicken sie Spezialisten mit, die der Feuerwehr vor Ort beim Löschen helfen sollen.

Offenbar ist aber nicht ganz klar, ob die Flugzeuge bereits eingetroffen sind. Laut Angaben der Agentur SDA wurden die Maschinen bereits in der Nacht auf Dienstag eingesetzt. Demgegenüber berichtet die französische Agentur AFP, dass noch nicht klar sei, wann die italienischen Flieger in Tripolis eintreffen würden.

Depot von Rakete getroffen

Der Brand im Treibstoffdepot brach aus, nachdem bei Gefechten zwischen Milizen am Sonntagabend eine Rakete in das Depot eines Öl- und Gasunternehmens eingeschlagen war. Da ein angrenzender Erdgasspeicher Feuer fangen könnte, droht eine gewaltige Explosion: Insgesamt sollen in der Anlage 90 Millionen Liter Benzin gelagert sein.

Die libysche Übergangsregierung hat die kämpfenden Milizen aufgefordert, ihre Kämpfe in der Umgebung sofort zu beenden. Dennoch traf am Dienstag ein weiteres Geschoss die Anlage. Zudem hat die Regierung die Anwohner dazu aufgerufen, sofort ihre Häuser zu verlassen.

Die Depots befinden sich entlang der Strasse zum internationalen Flughafen von Tripolis. Um diesen liefern sich die rivalisierenden Milizen seit zwei Wochen Gefechte. Bei den Kämpfen zwischen den verschiedenen Gruppen sind bisher über 100 Menschen ums Leben gekommen.

Tausende fliehen nach Tunesien

Wegen der eskalierenden Gewalt flohen Tausende Libyer aus der Hauptstadt Tripolis nach Tunesien. Wie die tunesische Nachrichtenagentur TAP berichtete, dauerte der Flüchtlingsstrom am Dienstag weiter an.

Am Montag waren demnach 6000 Menschen aus Libyen am Grenzübergang Ras Jedir nach Tunesien eingereist. Auch viele ausländische Diplomaten hatten das Krisenland zuvor ins benachbarte Tunesien verlassen.

Militärflugzeug abgestürzt

In der östlichen Hafenstadt Bengasi, wo der pensionierte Generalmajor Chalifa Haftar eigenmächtig gegen islamistische Milizen vorgeht, stürzte derweil laut Nachrichtensender Al-Arabija ein Militärflugzeug ab.

Die libysche Zeitung «Al-Wasat» berichtete unter Berufung auf einen Sprecher von Haftars Militäroperation, dass die Maschine aufgrund eines technischen Defekts abgestürzt sei. Der Pilot habe sich mit dem Schleudersitz retten und das Flugzeug in die Richtung eines unbewohnten Gebietes steuern können, hiess es.

Meistgelesene Artikel