Zeichen des Zusammenhalts: Gut eine Woche nach dem Brexit-Votum haben der britische Premierminister David Cameron und Frankreichs Präsident François Hollande gemeinsam der Opfer der Somme-Schlacht gedacht.
Hollande hatte seine ursprünglich nicht geplante Teilnahme an der Zeremonie zum 100. Jahrestag des Schlachtbeginns kurzfristig angekündigt. Damit wolle der Staatschef auch eine Botschaft des Fortbestands der Beziehungen beider Länder senden, hiess es aus dem Élyséepalast.
Hollande hatte nach der britischen Volksabstimmung für einen EU-Austritt betont, weiterhin eng mit London zusammenarbeiten zu wollen.
Schon im Vorfeld der Zeremonie erinnerte Hollande in einer Botschaft an die «Kraft der Verbindungen» zwischen Frankreich und Grossbritannien und an die Rolle Europas bei der Bewahrung des Friedens auf dem Kontinent: «Es ist die europäische Idee, die es erlaubt hat, die Spaltungen und Rivalitäten zwischen Staaten zu überwinden, und die uns Frieden seit 70 Jahren gebracht hat.»
Blutigste Schlacht
An der Zeremonie in der französisch-britischen Gedenkstätte von Thiepval in Nordfrankreich nahmen auch die Prinzen Charles und William teil, sowie ihre Frauen Camilla Parker Bowles und Catherine, Herzogin von Cambridge. Auch Williams Bruder Harry wohnte der Zeremonie bei. Aus Deutschland reiste der frühere Bundespräsident Horst Köhler an.
Die Schlacht zwischen britischen und französischen Truppen auf der einen Seite und den Soldaten des deutschen Kaiserreichs auf der anderen Seite hatte am 1. Juli 1916 in der Region des Flusses Somme begonnen.
Im viereinhalb Monate dauernden Gemetzel wurden rund 1,2 Millionen Soldaten getötet, verletzt oder vermisst gemeldet: rund 500'000 auf der Seite Grossbritanniens und des Commonwealth, 500'000 deutsche und 200'000 französische Soldaten.
Die Schlacht an der Somme gilt als blutigste Schlacht des Ersten Weltkriegs.