Sogar die Stadt, die seit 1961 Wolgograd heisst, trägt nach einem umstrittenen Beschluss wieder für einen Tag ihren alten Namen. Auf dem Platz der gefallenen Kämpfer marschieren Hunderte Soldaten in Uniformen mit dem Sowjetstern durch den Schneematsch. «Ehre sei Stalingrad», ruft Vizeregierungschef Dmitri Rogosin von einer Tribüne den Zuschauern der Parade zu.
Geschichte vs. Zukunft
Veteranen und viele Gäste, darunter auch Deutsche, legen rote Nelken und Kränze nieder. Als vor 70 Jahren, am 2. Februar 1943, die Deutschen an der Wolga kapitulierten, waren in der Schlacht mehr als 700'000 Soldaten umgekommen.
Etwa 40 Kilometer nordwestlich von Wolgograd ist die Brutalität der damaligen Gefechte greifbar – in Rossoschka. Auf dem dortigen Soldatenfriedhof sind etwa 56'000 Deutsche begraben; von weiteren 50'000 Wehrmachts-Toten sind nur die Namen in Granit eingraviert. Ihre Leichen wurden nie gefunden.
Auch Putin kommt nach Wolgograd, er legt einen Kranz auf dem Mamajew-Hügel nieder, wo eine riesige Betonskulptur an die Schlacht erinnert. «Wir lieben unsere Veteranen und sind ihnen dankbar», so ein 17jähriger. «Wir jungen Leute brauchen aber vor allem eine Zukunftsperspektive», betont er.