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Bild 1 von 9. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Anhänger der Opposition führte zu zahlreichen Verletzten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 9. Anhänger der BNP und der Jamaat-e-Islami gerieten im ganzen Land an Aktivisten der Awami-Liga. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 9. Ein Aktivist von Jamaat-e-Islami setzt ein Partei-Lokal der Regierungspartei in Brand. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 9. 270'000 Sicherheitskräfte sichern die Wahl im ganzen Land ab. Bildquelle: SRF/Karin Wenger .
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Bild 5 von 9. Da wegen des Boykotts in vielen Wahlkreisen keine Abstimmung stattfindet, sind nur noch rund 44 Millionen der 92 Millionen Wahlberechtigten zur Stimmabgabe aufgerufen. Bildquelle: SRF/Karin Wenger .
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Bild 6 von 9. Viele Menschen bleiben aber auch zuhause, weil sie die Gewalt fürchten. Bildquelle: SRF/Karin Wenger .
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Bild 7 von 9. Wahllokale ohne Wähler: Beobachter hatten schon im Vorfeld mit einer sehr geringen Beteiligung gerechnet. Bildquelle: SRF/Karin Wenger .
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Bild 8 von 9. Begrenzte Auswahl: In 153 der 300 Wahlbezirke treten keine Kandidaten gegen die Regierungsvertreter an. Bildquelle: SRF/Karin Wenger .
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Bild 9 von 9. Sicherheitskräfte vor einem Wahllokal. Die grösste Oppositionspartei BNP hatte zu Demonstrationen und zum Boykott des Urnengangs aufgerufen. Bildquelle: SRF/Karin Wenger.
Polizisten erschossen mehrere Menschen bei Angriffen auf Wahllokale. Ein Mitarbeiter der Wahlkommission wurde wenige Stunden vor Beginn der Abstimmung von regierungsfeindlichen Aktivisten getötet.
Wegen Gewaltausbrüchen wurde die Parlamentswahl in 126 der mehr als 18'000 Wahllokale ausgesetzt. In vielen anderen Abstimmungszentren in dem südasiatischen Entwicklungsland war am Morgen kaum etwas los. Die Menschen blieben Zuhause, weil sie die Gewalt fürchteten – trotz der 270'000 Sicherheitskräfte auf den Strassen.
Wahl schon vor Beginn entschieden
Ausserdem ist die Wahl schon vor der Öffnung der Wahllokale entschieden. Die regierende Awami-Liga steht wegen des Boykotts der Opposition bereits im Vorfeld als Sieger fest.
Die meisten der Erschossenen waren Aktivisten der islamistischen Partei Jamaat-e-Islami. Diese darf bei der Wahl nicht antreten, nachdem ein Gericht des säkularen islamischen Staates ihre Registrierung vor einigen Monaten für ungültig erklärt hatte. Die Jamaat ist ein Bündnispartner der grössten Oppositionspartei Bangladesh Nationalist Party (BNP).
Aufrufe zur Gewalt
BNP-Anführer hatten immer wieder erklärt, die Abstimmung müsse um jeden Preis aufgehalten werden. Sie riefen dazu auf, alle Geschäfte geschlossen zu halten und Strassen und Schienen zu blockieren.
Im Nordwesten des Landes starb ein Mitarbeiter der Wahlkommission, nachdem mutmassliche Anhänger der Oppositionsparteien einige Stunden vor Beginn der Abstimmung einen Molotowcocktail in ein Wahllokal in Thakurgaon geschmissen hatten. Dabei seien sechs Mitarbeiter verletzt worden, einer sei später im Krankenhaus seinen schweren Brandwunden erlegen.
Die Mehrzahl der fast 92 Millionen Berechtigten hatte gar keine Wahl. In 153 der 300 Wahlbezirke traten keine Kandidaten gegen die Regierungsvertreter an, so dass ihnen bereits im Vorfeld die dortigen Parlamentssitze zugesprochen wurden.
«Das ist ein tote Wahl, eine Nicht-Wahl», meint deswegen Moyeen Khan, Mitglied des ständischen Ausschusses der BNP. Weil die Regierung die Abstimmung mit allen Mitteln durchgesetzt habe, sei sie nun für die Folgen verantwortlich.