Mit dem neuen Gesetz soll der seit Jahrzehnten grassierende Filz zwischen Politik und Banken eingedämmt werden. Nicht selten erhielten Politiker gutbezahlte Posten bei einer Bank – ganz egal, ob sie vom Geschäft etwas verstanden oder nicht.
Die Euroländer, die im Juli ein neues Rettungspaket für Griechenland beschlossen hatten, beharrten darauf, dass mit dieser Praxis Schluss sein müsse. Sie seien sonst nicht bereit, den klammen Banken neues Geld auszuleihen.
Stresstest der EZB
Dass die griechischen Finanzinstitute neues Geld brauchen, ist klar. Das zeigt der gestern veröffentlichte Stresstest der Europäischen Zentralbank EZB. Diesem zufolge benötigen die vier grossen Banken im günstigsten Fall knapp 4,5 Milliarden Euro an frischem Geld, im schlechtesten Fall gar über 14 Milliarden.
Trotz der enormen Summen: Das ist weniger, als bei den Rettungsverhandlungen zwischen Griechenland und den Euroländern im Juli erwartet worden war. Damals rechnete man mit einen Finanzierungsbedarf von bis zu 25 Milliarden Euro.
Nun sind die Banken am Zug
Die Banken haben bis Freitag Zeit aufzuzeigen, wie sie ihren Finanzierungsbedarf decken wollen. Das Finanzministerium in Athen zeigt sich zuversichtlich, die geforderten Informationen liefern zu können.
Alle Beteiligten sind sich einig, dass die Banken-Rekapitalisierung bis Ende Jahr abgeschlossen sein muss. Banken, die unterkapitalisiert sind, müssen sich ab dann das nötige Geld bei Aktionären, Gläubigern und Sparguthaben von über 100'000 Euro besorgen, bevor der Staat einspringt. Das aber könnte das Vertrauen in die Banken erneut untergraben und zu einer weiteren Kapitalflucht führen.