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International Grossandrang am 25. Jubiläum der Deutschen Einheit

Bei bestem Wetter sind so viele Menschen nach Berlin ans «Festival der Einheit» geströmt, dass der Platz vor dem Brandenburger Tor vorübergehend gesperrt werden musste. An den Feierlichkeiten zur Wiedervereinigung Deutschlands sind Konzerte, Reden und ein grosses Feuerwerk geplant.

Zehntausende Menschen haben in der deutschen Hauptstadt den 25. Jahrestag der Deutschen Einheit gefeiert. Berliner und Touristen strömten bei spätsommerlichem Wetter zur Festmeile am Brandenburger Tor. Wegen Überfüllung musste der Pariser Platz am Nachmittag gesperrt werden, S-Bahnzüge hielten nicht mehr am Wahrzeichen Berlins.

Beim «Festival der Einheit» sollten am Abend auch die Rockband Revolverheld und die Sängerin Lena auftreten. Nur wenige hundert Meter weiter sollte zudem auf dem Platz der Republik am Reichstag eine Jubiläumsfeier des Bundestages starten. Geplant sind eine Rede von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) sowie ein Feuerwerk.

Aufrufe zur Solidarität

Bei der zentralen Einheitsfeier in Frankfurt am Main sagte Bundespräsident Joachim Gauck, die Integration Hunderttausender Flüchtlinge sei eine noch grössere Aufgabe als die deutsche Wiedervereinigung.

«Wie 1990 erwartet uns eine Herausforderung, die Generationen beschäftigen wird. Doch anders als damals soll nun zusammenwachsen, was bisher nicht zusammen gehörte», sagte das Staatsoberhaupt. Auch damals habe es kein historisches Vorbild gegeben, trotzdem hätten Millionen Menschen die Aufgabe angenommen und bewältigt.

«Wir Deutschen können Freiheit»

Zudem würdigte das Staatsoberhaupt die Leistungen der DDR-Bürgerrechtsbewegung auf dem Weg zur Wiedervereinigung. Mit ihrem Aufbegehren von 1989 hätten die Ostdeutschen den Westdeutschen ein grosses Geschenk gemacht. «Die friedliche Revolution zeigt: Wir Deutschen können Freiheit.»

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), der anlässlich der 20-jährigen Städtepartnerschaft in Prag weilte, hatte vorab erklärt, Berlin habe allen Grund zur Freude. Der Fall der Mauer und die Vereinigung der Stadt hätten die positive Entwicklung im letzten Vierteljahrhundert ermöglicht. Berlin sei zusammengewachsen. Jetzt stehe die Aufgabe, Flüchtlingen Obdach, Sicherheit und Existenz zu garantieren. Berlin sei bereit, anderen etwas von dem zu geben, was die Menschen dort selbst an Glück und Solidarität erfahren haben.

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