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Bild 1 von 5. Der Hauptangeklagte: José Efraín Ríos Montt. Die Staatsanwaltschaft forderte, Montt aus dem Hausarrest in Untersuchungshaft zu verlegen. Es drohe die Gefahr, dass er ausser Landes flüchten könnte. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 5. Prominenz im Publikum: die guatemaltekische Nobelpreisträgerin Rigoberta Menchú (vierte v.l.) verfolgte den Prozess mit. Erstmals hatte Menchú den Genozid im Jahr 1999 vor den Nationalen Gerichtshof in Madrid gebracht. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 5. José Efraín Ríos Montt und der frühere Geheimdienstchef José Mauricio Rodríguez (rechts) im Gerichtssaal. Beide Männer hätten sich des Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht, sagte Staatsanwalt López. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 5. Angehörige von Opfern im Gerichtssaal. Über 130 Zeugen sagten aus – Überlebende der Massaker. Die Ixiles sind eine Volksgruppe aus Nachkommen der indigenen Maya. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 5. Angehörige der Ixiles tragen symbolische Särge von 41 Opfern gefunden in einem heimlichen Massengrab in der Region Quiché. Die beiden Angeklagten sollen für Massaker an 1771 Ixiles verantwortlich sein, über ein Drittel davon Minderjährige. Bildquelle: Reuters.
Historischer Moment für Guatemala: 30 Jahre nach der Terrorherrschaft von Ex-Diktator José Efraín Ríos Montt sitzen Opfer und Angehörige von Opfern ihren Peinigern im Gerichtssaal gegenüber. Angeklagt: der 86jährige Ex-Diktator José Efraín Ríos Montt sowie sein früherer Geheimdienstchef.
Der Prozess in Guatemala-Stadt, der sich nun dem Ende nähert, ist der erste Versuch, eines der düstersten Kapitel Guatemalas juristisch aufzuarbeiten: Die Staatsanwaltschaft wirft Ríos Montt Mord, Folter und die Zwangsumsiedlung Tausender Maya-Indianer während seiner Herrschaft von 1982/83 vor.
«Es waren seine Bataillone, die getötet haben, aber aufgrund der Befehlskette waren sie alle Montt untergeordnet», sagte Staatsanwalt Orlando López im Schlussplädoyer. Er fordert 75 Jahre Haft.
Kampf gegen die Guerilla
Für den mitangeklagten ehemaligen Geheimdienstchef José Mauricio Rodríguez beantragte die Anklage ebenfalls 75 Jahre Haft. Er soll für den sogenannten Plan Victoria 82 verantwortlich gewesen sein, der Militäreinsätze gegen die Maya-Ixiles im Norden des Landes vorsah. Der Vorwand: gegen die Guerilla-Kämpfer vorzugehen.
In den kommenden Tagen sollen Nebenkläger und die Verteidigung gehört werden.