Der ehemalige guatemaltekische Präsident Alfonso Portillo ist an die Vereinigten Staaten ausgeliefert worden. Der Ex-Präsident (2000 - 2004) soll öffentliche Gelder in Höhe von 70 Millionen US-Dollar über Konten in Europa und den USA gewaschen und veruntreut haben.
«Portillo wird vorgeworfen, den guatemaltekischen Präsidentenpalast zu seinem persönlichen Geldautomaten gemacht zu haben», zitierte der US-Fernsehsender CNN den New Yorker Staatsanwalt Preet Bharara.
Portillos Anwalt, Fernando Guerra, hingegen bezeichnete die Auslieferung seines Mandanten als illegal. Sie seien über die Entscheidung nicht informiert worden, zitierte ihn die Zeitung «Prensa Libre».
Geldwäschevorwürfe begleiten Portillo seit langem
Alle Rechtsmittel gegen die Auslieferung seien ausgeschöpft, sagte Generalstaatsanwältin Claudia Paz y Paz. Guatemala sei demnach verpflichtet, dem Ersuchen der USA zu entsprechen.
Wegen dubioser Finanztransaktionen stand Portillo immer wieder in der Kritik. Kurz nach Ende seiner Amtszeit 2004 setzte er sich nach Mexiko ab, um sich einer Strafverfolgung wegen Korruptionsvorwürfen zu entziehen. 2008 schoben ihn die Mexikaner in sein Heimatland ab.