Badie wird vorgeworfen, am Montag zur Gewalt vor dem Hauptquartier der Republikanischen Garde am Montag aufgehetzt zu haben. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur Mena.
Die Armee hatte das Feuer auf Anhänger des vor einer Woche durch das Militär entmachteten Präsidenten Mohammed Mursi eröffnet, die sich vor der Kaserne versammelt hatten. 55 Menschen wurden bei den Zusammenstössen getötet.
Muslimbrüder verweigern Kooperation
Die Staatsanwaltschaft leitete auch die Festnahme weiterer führender Vertreter der Muslimbrüder ein, darunter Badies Stellvertreter Mahmud Essat. Ein Sprecher der Muslimbrüder kritisierte die Massnahme als «Versuch des Polizeistaats», eine
Mahnwache der Muslimbrüder vor der Rabaa-Adaweja-Moschee im Nordosten Kairos aufzubrechen. Einige der Anführer, die festgenommen werden sollen, würden sich dort aufhalten. Bislang sei keiner von ihnen festgenommen worden.
Sowohl das Übergangspräsidium wie auch die Übergangsregierung in Ägypten suchen den Ausgleich mit den entmachteten Muslimbrüdern. Mit einer Versöhnungsinitiative will das Amt des Übergangspräsidenten Adli Mansur die Ägypter wieder vereinigen und die Gewaltspirale stoppen. Alle seien eingeladen, sich an der Initiative «Eine Nation» zu beteiligen.
Auch der neue Regierungschef Hasem al-Beblawi reicht den Islamisten die Hand. Er will die Partei für Freiheit und Gerechtigkeit an der Regierung beteiligen. Sie ist der politische Arm der Muslimbruderschaft, der der gestürzte Präsident Mohammed Mursi entstammt. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur soll Beblawi auch der ultrakonservativen Nur-Partei einen Kabinettsposten angeboten haben.
Die Muslimbruderschaft gibt sich unversöhnlich. Sie fordert die Wiedereinsetzung des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi. «Wir werden nichts mit einer Regierung zu tun haben, die aus einem Militärputsch hervorgegangen ist», sagte der Funktionär Saad Emara von der Partei für Freiheit und Gerechtigkeit (FJP) dem Sender Al-Dschasira.