Ungeachtet des Boykotts der politischen Opposition und Randalen von erzürnten Bürgern ist der frühere Ministerpräsident Hashim Thaçi als neuer Staatspräsident des Kosovo vereidigt worden.
Als eine der wichtigsten Aufgaben seiner fünfjährigen Amtszeit bezeichnete der 47-Jährige am Donnerstag in Pristina die Schaffung einer eigenen Armee.
Opposition hat sich schon der Wahl verweigert
Die Opposition hat nicht erst heute die offiziellen Feierlichkeiten rund um die Amtseinführung boykottiert. Sie hat sich schon im Vorfeld einer Wahl Thaçis zum Präsidenten gesperrt. Mehrere Male hat sie die Parlamentssitzungen gar mit Tränengas gestört.
Thaçis politische Rivalen werfen ihm und der gesamten Regierung vor, der serbischen Minderheit im Land zu viele Rechte eingeräumt zu haben. Sie hat aus diesem Grund vorzeitige Parlamentswahlen verlangt.
Kritisiert wird Thaçi aber auch von kosovarischen Bürgern: Zehntausende haben ihm wiederholt vorgeworfen, korrupt und für die wirtschaftliche Misere des Landes mitverantwortlich zu sein.
Serbien anerkennt die Unabhängigkeit des Kosovos nicht
Hashim Thaçi kann indes auf Rückendeckung aus den USA zählen. Dies, zumal er angekündigt hat, entschlossen gegen den Terror vorzugehen. Aus dem Kosovo sind Hunderte junger Männer und Frauen in den Dschihad nach Syrien und Irak gereist
Das fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo hat sich von Serbien abgespalten und ist seit acht Jahren unabhängig. Während Belgrad die Selbstständigkeit nicht akzeptiert, haben weit über 100 Staaten den jüngsten Staat Europas völkerrechtlich anerkannt.