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International Herbststürme fordern mehrere Tote

Viele Tote, Dutzende Flugausfälle und Tausende Haushalte ohne Strom: Schwere Stürme haben in Teilen Europas gewütet. Besonders schwer traf es Grossbritannien und Deutschland.

Die ersten heftigen Herbststürme des Jahres sind über mehrere Länder Europas gezogen und haben mindestens 15 Menschen getötet.

Allein in Deutschland gab es seit Sonntag sieben Sturmtote. Züge fielen aus, Flugzeuge blieben am Boden. Der Wind erreichte auf dem Gipfel des Brockens im Harz Geschwindigkeiten von bis zu 162 Kilometern pro Stunde.

Tausende Haushalte ohne Strom

In Grossbritannien haben die Stürme mindestens vier Todesopfer gefordert. Zwei Menschen gelten zudem noch als vermisst, wie es von den Rettungskräften hiess.

Die Stürme und Regenschauer führten zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und Stromausfällen.

An Europas grösstem Flughafen, London-Heathrow, fielen rund 130 Flüge aus und der Zugverkehr kam im Süden des Landes zum Erliegen. Betroffen war auch die Eurostar-Verbindung durch den Kanaltunnel nach Frankreich.

Bei Niederschlägen von 20 bis 40 Millimeter drohen nun Überschwemmungen. Es wurde die zweithöchste Alarmstufe ausgelöst und die Bevölkerung aufgerufen, das Haus soweit nicht unbedingt notwendig nicht zu verlassen.

Chaos in und um Amsterdam

Schwere Stürme tobten auch über den Niederlanden. In Amsterdam ist dabei eine

Frau ums Leben gekommen. Sie wurde von einem umstürzenden Baum getroffen, wie die Polizei mitteilte.

«Christian» überquert Schweiz

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Orkantief «Christian» war laut SRF Meteo der stärkste Herbststurm seit Jahren. Anders als 1999 beim Sturm «Lothar» blieb die Schweiz aber diesmal trotz heftiger Böen verschont.

Auf dem Jura wurden Sturmböen mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 100 Kilometern pro Stunde gemessen. Zudem brachten der Föhn am Jura sommerliche Temperaturen.

Zwei Menschen in einem Auto seien zudem schwer verletzt worden, nachdem ein Baum auf sie gefallen war. Auch in Amsterdam riefen die Behörden die Bürger auf, in ihren Wohnungen zu bleiben.

Eine Fähre aus dem englischen Newcastle mit rund 1000 Passagieren konnte den nordniederländischen Hafen in Ijmuiden zunächst nicht erreichen und musste das Ende des Sturms auf offener See abwarten.

Stromausfälle in der Bretagne

Auch in Frankreich tobt der Sturm: Auf der französischen Insel Ouessant vor der Küste der Bretagne wurden vom Wetterdienst Windgeschwindigkeiten von 133 Kilometer die Stunde gemessen.

In Finistère im äussersten Nordwesten der Bretagne und anderen Departements entlang der Küste fiel laut den Behörden in 75'000 Haushalten der Strom aus, nachdem umstürzende Bäume die Stromleitungen umgerissen hatten.

Auf der Insel Belle-Île vor der Westküste Frankreichs stürzte eine Frau wegen einer Sturmböe ins Meer und etrank.

Dänemark: Öresund-Brücke gesperrt

Auf der dänischen Insel Seeland wurde ein Mann von herabfallenden Dachziegeln erschlagen. Das gab die Polizei Medienberichten zufolge bekannt. Ausserdem sei ein Autofahrer ums Leben gekommen, als sein Wagen bei Holbæk mit einem auf die Strasse gestürzten Baum kollidierte.

In Süderjütland wurde eine Frau schwer verletzt, als über ihr ein Dach einstürzte. Wegen des Sturms musste die Öresund-Brücke zwischen Schweden und Dänemark bis späten Montagabend gesperrt werden.

Im Grossraum Kopenhagen beeinträchtigten umgestürzte Bäume den regionalen Zugverkehr. Die dänische Polizei forderte alle Einwohner auf, in ihren Häusern zu bleiben. Am Montag wurden auf der Insel Rekordböen von 193 Stundenkilometern gemessen.

Hunderttausende im Baltikum ohne Strom

Im Baltikum sind nach dem heftigen Herbststurm Hunderttausende ohne Strom. In Lettland fiel nach Angaben des nationalen Energieversorgers in rund 100'000 Haushalten die Elektrizität aus.

Am stärksten betroffen sind die Städte Ventspils, Kuldiga und Talsi. In Estland blieben bis zu 60'000 Haushalte wegen beschädigter Leitungen ohne Strom.

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