Trotz internationaler Proteste wurde Shafqat Hussain heute nach viermaliger Verschiebung in der pakistanischen Hafenstadt Karachi gehängt. Dies verlautete aus dem Innenministerium.
Hussain war im Jahr 2004 unter fragwürdigen Umständen schuldig gesprochen worden, ein Kind ermordet zu haben. Zum angeblichen Tatzeitpunkt war er laut seiner Familie 14 Jahre alt. Seine Mutter beteuerte bis zuletzt die Unschuld ihres Sohnes.
Menschenrechtsgruppen hatten die pakistanische Regierung aufgefordert, die Exekution zu verschieben und eine neue Gerichtsverhandlung anzusetzen. Amnesty International wirft der Polizei vor, Hussain neun Tage lang gefoltert zu haben, um ein Geständnis zu erhalten. Auch UNO-Experten waren zu dem Schluss gekommen, dass das Gerichtsverfahren gegen Hussain internationalen Standards nicht gerecht geworden sei. Kritik am Urteil gab es ausserdem von der EU.
Nach der Hinrichtung war die Leiche verstümmelt
Die Regierung dagegen hatte sich auf den Standpunkt gestellt, Hussain sei zum Zeitpunkt seiner Festnahme unmittelbar nach der Tat im Jahr 2004 23 Jahre alt gewesen.
Husseins Leiche wurde mittlerweile seinen Brüdern übergeben. Diese werfen den Behörden vor, die Hinrichtung sei nicht ordnungsgemäss verlaufen. «Es gibt eine Schnittwunde an seinem Hals und sein halber Hals ist vom Körper abgetrennt», sagte sein Bruder Abdul Majeed.