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Bild 1 von 5. In der Liwadija, dem «Weissen Palast» im Kultur- und Urlaubsort Jalta, wurde 1945 Geschichte geschrieben: Vom 4. bis 11. Februar fand die Konferenz von Jalta statt. Churchill, Roosevelt und Stalin stellten die Weichen für die europäische Nachkriegsordnung. Zuvor benutzte Zar Nikolaus II. die 1911 erbaute ehemalige Sommerresidenz als Sanatorium. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 5. Im Inneren des geschichtsträchtigen Weissen Palasts: An diesem runden Tisch sassen im Februar 1945 die Staatsmänner aus Grossbritannien, den USA und der Sowjetunion. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 5. Die Schwarz-Weiss-Bilder zeugen vom bedeutenden Treffen der Mächtigen: Ausschnitte aus Zeitungen, die über die Konferenz von Jalta berichteten, wurden gesammelt und fein säuberlich dokumentiert. Besucher können sie im Palast begutachten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 5. Fröhliches Treiben an der Uferpromenade von Jalta: ein bunter Trödelmarkt bei Sonnenschein und blauem Himmel. Die Krim ist ein beliebtes Touristenziel. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 5. Und auch das ist die Krim: Raues Klima, grüne Wälder und eine Berglandschaft, die zum Wandern und Verweilen einlädt. Hier eine Seilbahn, welche Touristen zum Ausflugsort Ai Petri bei Jalta transportiert. Ai Petri liegt auf einem Hochplateau mit Felswänden. Bildquelle: Keystone.
Die Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist seit langem zwischen Russen und Ukrainern umstritten. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte das Gebiet zunächst zu Russland. Kremlchef Nikita Chruschtschow machte es 1954 zu einem Teil seiner Heimatrepublik Ukraine innerhalb der Sowjetunion – ein historischer Fehler, wie Moskaus Staatsmedien aktuell wieder betonen.
Nach Auflösung der Sowjetunion vor 23 Jahren ist die Krim ein autonom verwalteter Teil der unabhängigen Ukraine. Von den mehr als zwei Millionen Einwohnern sind etwa 25 Prozent Ukrainer und knapp 60 Prozent Russen.
Zudem siedelten sich nach dem Zusammenbruch der UdSSR Zehntausende Krimtataren wieder dort an, die zuvor während der stalinistischen Verfolgungen nach Zentralasien deportiert worden waren.
Anfang der 1990er Jahre konnte die Ukraine ihre Herrschaft über die Krim nur mühsam durchsetzen. Mit Druck verhinderte Kiew ein Referendum über die Unabhängigkeit. Als Zugeständnis wurde 1992 eine Autonome Republik Krim eingerichtet.
Strategisch wichtiger Militärhafen
Die Hafenstadt Sewastopol mit mehr als 300'000 Einwohnern gehört nicht zum Autonomiegebiet, sondern wird direkt aus Kiew verwaltet. Bereits Ende des 18. Jahrhundert baute Russland dort eine Marinebasis, die bis heute Heimathafen der Schwarzmeerflotte ist.
Russlands Schwarzmeerflotte
Zugang zum Mittelmeer
Die strategische Wichtigkeit der Marinebasis ist gemäss Historiker und Russland-Experte Jean-François Fayet einer der Hauptgründe für die harte Haltung Moskaus im Tauziehen um die Vormachtstellung in der Ukraine. Russland verfüge dank der Basis nicht nur über eine dominante Position im Schwarzmeerraum, sondern habe via Bosporus Zugang zum Mittelmeer und könne den Kaukasus besser kontrollieren.
Weiter sagt Fayet: Sollte die mit Janukowitsch vereinbarte Verlängerung des Pachtvertrags für die Militärbasis hinfällig werden, werde sich das Regime von Präsident Wladimir Putin wohl für eine Abspaltung der Krim – oder gar der ganzen Ostukraine – stark machen, sagt Fayet, der an den Universitäten Genf und Fribourg lehrt.
Der starke Mann im Kreml wisse, dass die jetzige Situation in der Ukraine für ihn «gar nicht so unvorteilhaft» sei. Da Russland als grosser Exportabnehmer und Energielieferant Kiews wichtigster Handelspartner sei, habe Putin gute Karten in der Hand.
Es liege deshalb ganz im Interesse des Kremlchefs, abzuwarten, wie sich die Lage entwickle, zumal er von der Konkurrenz aus dem Westen keine grosse Angst haben müsse: Während die EU ihre Hilfen an strenge Konditionen knüpft, verspricht Moskau fast bedingungslosen Geldsegen.
Historische Konferenz 1945
Einen festen Platz in der Weltgeschichte erlangte die Krim im Jahr 1945. Auf der Krim-Konferenz im Badeort Jalta berieten die alliierten Staatschefs Franklin D. Roosevelt (USA), Winston Churchill (Vereinigtes Königreich) und Josef Stalin (UdSSR) über die Machtverteilung nach dem Zweiten Weltkrieg.