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Baugelände eines Atomreaktors
Legende: Die Reaktoranlage von Kalininskaya, 285 Kilometer norwestlich von Moskau, soll bald Atomstrom liefern. Reuters

International Hochkonjunktur für Atomenergie in Russland

Russland setzt weiter verstärkt auf Atomstrom. Neue Reaktoren werden derzeit gebaut, im In- und im Ausland. Und viele der laufenden Meiler stammen noch aus der Zeit vor der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl

Seit der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima vor drei Jahren haben sich die Aufträge für neue Atomreaktoren in Russland verdoppelt. Derzeit würden neun Meiler in Russland und 20 weitere im Ausland gebaut, sagte der Leiter der Atomenergieagentur Rosatom, Sergej Kirjenko.

In «sowjetischem Rhythmus»

Über Verträge für den Bau von 40 weiteren Reaktoren im Ausland werde derzeit verhandelt. Während die Atomkraft in der Schweiz und anderen Ländern auf dem Rückzug ist, hat die Atomenergie in Russland Hochkonjunktur. Die Konstruktion neuer AKW laufe mit einem «sowjetischen Rhythmus», sagte Kirjenko. Drei Anlagen auf russischem Boden sollten noch in diesem Jahr ans Netz gehen.

Derzeit produzieren in Russland 33 Reaktoren in zehn Kraftwerken Atomstrom. Sie liefern einen Anteil von 16 Prozent des gesamten Stroms. Ein grosser Teil der Anlagen stammt aus den 1970er und frühen 1980er Jahren – also aus der Zeit vor der Atomkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986.

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