Papst Franziskus hat den französischen Staatspräsidenten François Hollande zu einer gut halbstündigen Privataudienz im Vatikan empfangen. Bei ihrer ersten persönlichen Begegnung standen internationale Krisen wie der Bürgerkrieg in Syrien sowie Streitpunkte zwischen der katholischen Kirche in Frankreich und dem Staatspräsidenten Hollande im Mittelpunkt.
Wie der Vatikan mitteilte, verliefen die Gespräche herzlich. Dabei sei es auch um den Beitrag der Religion zum Gemeinwohl und die Zusammenarbeit der Kirche mit dem Staat gegangen. Einige aktuelle Fragen zur Familie, Bioethik und zum Respekt religiöser Gemeinschaften seien angesprochen worden.
Hollande bekräftigt Religionsfreiheit
In Frankreich hat die katholische Kirche in ihrem Kampf um den Schutz der traditionellen Ehe eine Niederlage einstecken müssen, jetzt droht ihr dies möglicherweise auch bei der Abtreibung und bei dem Thema Sterbehilfe.
Hollande versicherte dem Pontifex, dass sein Land, das Staat und Kirche deutlich trennt, die Religionsfreiheit verteidigen werde. Auch die Sorge um den Klimawandel habe der Papst angesprochen, berichtete Hollande, und dabei gemeint: «Gott vergibt immer, der Mensch manchmal, eine missachtete Natur aber nie.»
Hollande macht derzeit in Frankreich vor allem wegen einer angeblichen Liebesaffäre Schlagzeilen. Der Präsident erschien bei seinem ersten Besuch im Vatikan ohne Lebenspartnerin Valérie Trierweiler. Während die Begrüssung in der Bibliothek des Apostolischen Palastes sehr formell wirkte, verabschiedeten sich Papst Franziskus und Hollande nach der Audienz dann bedeutend lockerer.